Nur neun Tage nach den heftigen Protesten bei seinem ersten Besuch im Katastrophengebiet kehrt König Felipe VI. nach Valencia zurück. Wie das Königshaus in Madrid mitteilte, wird der Monarch am Dienstag erneut die vom "Jahrhundertunwetter" schwer getroffene Region im Osten Spaniens besuchen. Am vergangenen Sonntag waren Felipe und Königin Letizia in Paiporta, nahe Valencia, mit Schlamm beworfen und beschimpft worden (Quelle: dpa).
Die heftigen Regenfälle, Erdrutsche und Überschwemmungen vor eineinhalb Wochen forderten nach jüngster Bilanz der Zentralregierung mindestens 220 Menschenleben. Allein in Valencia wurden 212 Leichen geborgen. Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien. Die offizielle Zahl der Vermissten wurde von 78 auf 50 reduziert. Die Regionalbehörden in Valencia erklärten, dass 29 Leichen noch nicht identifiziert seien (Quelle: Zeit Online, https://www.zeit.de/news/2024-11/09/nach-tumulten-spaniens-koenig-besucht-wieder-das-flutgebiet).
In Valencia wird König Felipe die weiterhin auf Hochtouren laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten in Augenschein nehmen. In den rund 80 betroffenen Gemeinden sind unter anderem rund 8.500 Militärangehörige sowie 10.000 Beamte der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil im Einsatz. Zahlreiche Gebäude sind weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, da die Eingänge teilweise noch immer von Autowracks und Hausrat blockiert sind (Quelle: Tagesspiegel, https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/katastrophe-im-urlaubsgebiet-nach-tumulten-spaniens-koenig-besucht-wieder-das-flutgebiet-12677603.html).
Am 29. Oktober hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem ganzen Jahr. Inzwischen scheint im Flutgebiet seit Tagen wieder die Sonne (Quelle: dpa).
Der erste Besuch des Königspaares stieß auf heftige Kritik. Betroffene warfen der Regierung und den Behörden vor, zu spät gewarnt und zu langsam reagiert zu haben. Die Wut entlud sich am Sonntag in Paiporta, wo das Königspaar mit Schlamm beworfen und beschimpft wurde (Quelle: ZDF, https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/spanien-unwetter-flutgebiete-koenig-felipe-schlamm-protest-100.html).
Die Aufräumarbeiten gestalten sich schwierig und werden noch Wochen, wenn nicht Monate dauern. Die Infrastruktur ist stark beschädigt, viele Straßen und Brücken sind unpassierbar. Die Versorgung der betroffenen Bevölkerung mit Trinkwasser und Lebensmitteln ist weiterhin eine Herausforderung. Die spanische Regierung hat umfangreiche Hilfsmaßnahmen zugesagt und tausende Soldaten und Polizisten in die Region entsandt (Quelle: SWR3, https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/spanien-unwetter-valencia-100.html).
Die Unwetterkatastrophe hat Spanien tief getroffen und die Frage nach der Verantwortung für das Ausmaß der Schäden aufgeworfen. Die Diskussion über die rechtzeitige Warnung der Bevölkerung und die Effektivität der Hilfsmaßnahmen wird das Land noch länger beschäftigen (Quelle: Tagesschau, https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-unwetterkatastrophe-koenigspaar-100.html).