Die Aufstellung der FDP-Landesliste für die Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt verlief nicht reibungslos. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, gab es auf der Landesvertreterversammlung in Burg (Jerichower Land) zunächst Unstimmigkeiten bezüglich der Anzahl der Stimmzettel im Vergleich zur Zahl der anwesenden Delegierten. Dies verzögerte die Wahl um den ersten Listenplatz erheblich. Auch die ZEIT berichtete über die Verzögerungen (https://www.zeit.de/news/2024-12/07/verzoegerung-bei-fdp-listenaufstellung).
Um die Diskrepanz zu klären, ließ FDP-Landesvorsitzende Lydia Hüskens laut dpa alle Delegierten aufstehen und die Anwesenheitsliste durch Aufrufen der Namen von der Bühne überprüfen. So sollte die genaue Anzahl der Stimmberechtigten ermittelt werden. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hatte im Vorfeld berichtet, dass der Bundestagsabgeordnete Marcus Faber und der Unternehmer Jan Czekanowski um den Spitzenplatz auf der Landesliste konkurrieren.
Die Versammlung findet in einer für die FDP schwierigen Phase statt. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition und der Ankündigung von Neuwahlen muss die Partei das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen. Die Zweitstimme hat durch die Wahlrechtsreform, wie der Bayerische Rundfunk (BR) erläutert, entscheidend an Bedeutung gewonnen, da sie allein über die Mandatsverteilung im Bundestag bestimmt. Die Aufstellung der Landeslisten ist daher für die FDP besonders wichtig.
Die FDP Sachsen-Anhalt will laut MDR mit dem Fokus auf die "Entlastung der Unternehmen von Staatskosten" in den Wahlkampf ziehen und setzt sich für Steuersenkungen und Bürokratieabbau ein. Trotz der aktuellen Umfragewerte, die die FDP bundesweit bei drei bis vier Prozent sehen, zeigte sich Landeschefin Hüskens gegenüber dem MDR zuversichtlich und sprach von einer positiven Stimmung innerhalb der Partei. Das Ende der Ampel-Koalition werde von vielen Mitgliedern als Befreiung empfunden.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) zitiert die dpa und berichtet ebenfalls über die Verzögerungen. Auch stern.de, n-tv.de und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) griffen die dpa-Meldung auf und berichteten über die Probleme bei der FDP-Landesvertreterversammlung. Der Deutschlandfunk beleuchtet die Situation der FDP nach der "D-Day"-Affäre und analysiert die Wahlkampfstrategie der Partei.