16.11.2024
Flughafen LeipzigHalle Ausbaukonflikt erneut entflammt

Der anhaltende Konflikt um den Flughafenausbau Leipzig/Halle

Der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle ist seit Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen und Proteste. Wie die ZEIT am 16. November 2024 berichtete, formiert sich erneut Widerstand gegen die im September erteilte Genehmigung zur Erweiterung des Vorfeldbereichs. Ein Aktionsbündnis, bestehend aus Anwohnern, Bürgerinitiativen und Umweltverbänden, demonstrierte am Samstag auf dem Augustusplatz in Leipzig gegen das Projekt. Der Umweltverband BUND kündigte zudem eine Klage gegen die Genehmigung an.

Hintergrund des Konflikts

Der Flughafen Leipzig/Halle, der zweitgrößte Frachtairport Deutschlands, verfügt über eine Nachtflugerlaubnis für Frachtmaschinen. Die Mitteldeutsche Flughafen AG plant, 500 Millionen Euro in die Erweiterung des Vorfelds um 39 Hektar zu investieren, um die Abfertigungskapazitäten für Fracht deutlich zu erhöhen. Auch DHL Express plant, sein Logistik-Drehkreuz am Airport zu erweitern. Diese Entwicklungen befeuern den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Sorgen der Bevölkerung.

Die Argumente der Ausbaugegner

Die Gegner des Flughafenausbaus kritisieren die zunehmende Lärmbelastung durch den steigenden Frachtverkehr, insbesondere die Nachtflüge. Sie fordern ein Nachtflugverbot und eine nachhaltigere Verkehrspolitik. Auch die Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima werden kritisch gesehen. Das Aktionsbündnis bemängelt, dass die Bedenken der Anwohner bei der Genehmigung nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Über 8.000 Einwendungen und Stellungnahmen waren im Verfahren eingegangen, die laut Landesdirektion zwar berücksichtigt, aber offensichtlich nicht ausreichend gewichtet wurden. Der BUND spricht von einem „fossilen Rückfall“ und sieht die Ausbaupläne im Widerspruch zu den Klimazielen.

Frühere Proteste und Aktionen

Der Widerstand gegen den Flughafenausbau ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche Proteste und Aktionen, darunter Demonstrationen, Petitionen und auch Blockaden. So berichtete beispielsweise der MDR am 01. September 2023 über anhaltenden Widerstand gegen die Ausbaupläne und die Einreichung tausender Einwendungen im Planfeststellungsverfahren. Auch stay-grounded.org dokumentierte Aktionen von Klimaaktivisten, die im Juli 2021 den Flughafen blockierten, um auf die negativen Auswirkungen des Flugverkehrs auf das Klima aufmerksam zu machen. Die Leipziger Zeitung berichtete am 16. November 2024 über den Aufruf des Aktionsbündnisses zur Demonstration.

Ausblick

Mit der Klage des BUND und den anhaltenden Protesten des Aktionsbündnisses ist der Konflikt um den Flughafenausbau Leipzig/Halle weiter ungelöst. Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichte entscheiden und ob die Politik auf die Forderungen der Bevölkerung eingeht. Der Ausbau des Flughafens steht somit weiterhin im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Belangen von Umwelt- und Klimaschutz sowie den Lebensbedingungen der Anwohner.

Quellen:

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