Das Ende der Formel-1-Saison 2024 ist von einem Eklat abseits der Rennstrecke geprägt. Weltmeister Max Verstappen und Mercedes-Fahrer George Russell lieferten sich einen heftigen Streit, der die Motorsportwelt in Aufruhr versetzte. Wie die FAZ berichtet, eskalierte die Auseinandersetzung nach dem Rennen in Abu Dhabi beim traditionellen Saisonabschluss-Dinner, bei dem die beiden Fahrer weit voneinander entfernt saßen.
Auslöser des Konflikts waren Russells Anschuldigungen, Verstappen habe ihn im Qualifying zum Rennen in Katar behindert und ihm anschließend mit einem absichtlichen Unfall gedroht. Laut FAZ soll Verstappen Russell als „Loser“ und „Betrüger“ bezeichnet haben. Russell zeigte sich tief enttäuscht und gab an, seinen Respekt vor dem Weltmeister verloren zu haben. „auto motor und sport“ zitiert Russell: „Er kann nicht mit Rückschlägen umgehen. Wenn etwas nicht nach seinem Willen läuft, reagiert er mit unnötiger Wut und grenzwertiger Gewalt.“ Der Brite betonte die Inakzeptabilität dieses Verhaltens und dass Verstappen eine Grenze überschritten habe.
Verstappen wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte Russell der Lüge. „De Telegraf“ zitiert Verstappen mit den Worten, Russell würde „allerlei Dinge erfinden, die nicht wahr sind“. Auch Tage später zeigte sich der Weltmeister noch immer erbost über Russells Beschwerde bei den Rennkommissaren. So etwas habe er in seiner gesamten Karriere noch nicht erlebt und könne es nicht akzeptieren, so Verstappen laut „De Telegraf“.
Der Streit weitete sich schnell aus und zog auch die Teamchefs mit ein. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kritisierte Verstappens Verhalten scharf und attackierte auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der Russell zuvor als „hysterisch“ bezeichnet hatte. Wolff bezeichnete Horner laut „auto motor und sport“ als „kläffenden kleinen Terrier“. Horner seinerseits verteidigte seinen Fahrer und stellte Russells Aussagen in Frage.
Gleichzeitig steht Sergio Pérez, Verstappens Teamkollege bei Red Bull, möglicherweise vor dem Karriere-Aus. Wie Watson berichtet, kann Pérez mit Verstappens Leistungen nicht mithalten und wird für den Rennstall zunehmend problematisch. Der Mexikaner erzielte in den letzten sechs Rennen nur zwölf Punkte, was Red Bull in der Teamwertung Punkte kostete. Pérez' Vater verteidigte seinen Sohn und äußerte sich abfällig über Ralf Schumacher, einen der Kritiker von Pérez. Dieser Vorfall sorgte für zusätzliche Unruhe im Formel-1-Zirkus.
Neben den persönlichen Auseinandersetzungen gab es auch technische Diskussionen. Wie „auto motor und sport“ berichtet, gerieten McLaren und Red Bull wegen möglicher illegaler Technik-Tricks aneinander. Die FIA reagierte mit einer Verwarnung und drohte bei weiteren Verstößen mit Strafen. Der Verband betonte jedoch, dass die Auswirkungen der Vorfälle auf die Wettbewerbsfähigkeit der Autos überbewertet seien.
Die Formel-1-Saison 2024 endet somit nicht nur sportlich, sondern auch medial mit einem Paukenschlag. Der Streit zwischen Verstappen und Russell sowie die technischen Kontroversen überschatten das Saisonfinale und lassen die Motorsportwelt gespannt auf die Entwicklungen in der nächsten Saison blicken.
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