Der Dokumentarfilm „No Other Land“ dokumentiert die Vertreibung palästinensischer Gemeinden im Westjordanland durch das israelische Militär. Wie auf der Webseite von Dogwoof Releasing zu lesen ist, begleitet der Film den jungen palästinensischen Aktivisten Basel Adra aus Masafer Yatta, der seit seiner Kindheit gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft kämpft. Über einen Zeitraum von fünf Jahren dokumentiert er die Zerstörung von Häusern durch Soldaten – laut Dogwoof Releasing der größte Einzelakt von Zwangsumsiedlung, der jemals im besetzten Westjordanland durchgeführt wurde.
Der Film, der von einem palästinensisch-israelischen Kollektiv von vier jungen Aktivisten gedreht wurde, zeigt Adras Kampf und die komplexe Beziehung, die er zu dem israelischen Journalisten Yuval Abraham aufbaut, der sich seinem Kampf anschließt. Wie die Plattform FallDocs 2024 berichtet, kämpfen die beiden über ein halbes Jahrzehnt gemeinsam gegen die Vertreibung, während sie sich näherkommen. Ihre Bindung wird jedoch von der extremen Ungleichheit zwischen ihnen überschattet: Basel lebt unter einer brutalen militärischen Besatzung, während Yuval uneingeschränkt und frei ist.
Wie aus einem Artikel von Justin Chang für NPR hervorgeht, wurde der Film 2019 begonnen und im Oktober 2023 abgeschlossen. Chang beschreibt den Film als teilweise wie ein Verité-Buddy-Movie, in dem Basel und Yuval die anfängliche Unbeholfenheit ihrer interkulturellen Freundschaft überwinden. Yuval hilft beim Wiederaufbau von Häusern und wird dabei gutmütig aufgezogen, weil er nicht der geschickteste Helfer ist. Als Yuval sich beschwert, dass seine Artikel über den Konflikt nicht genügend Klicks bekommen, kritisiert ihn Basel sanft: "Du bist enthusiastisch, als wolltest du die Besatzung in 10 Tagen beenden", sagt er. "Das geht schon seit Jahrzehnten so." Dennoch weiß Basel, wie wichtig die Rolle des Journalismus sein kann, und seine und Yuvals gemeinsame Anstrengungen schaffen es tatsächlich, die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich zu ziehen.
Die Zeit berichtete im März 2025 über die Reaktion des israelischen Kulturministers Miki Zohar auf die Auszeichnung des Films. Zohar bezeichnete den Sieg als "traurigen Moment" und kritisierte die Darstellung Israels im Film. Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, schrieb Zohar auf der Plattform X, dass die Filmemacher "Erzählungen stärken, die Israel vor einem internationalen Publikum verzerrt darstellen". Er betonte zwar die Meinungsfreiheit als wichtigen Wert, sah aber in der Darstellung Israels im Film eine "Sabotage gegen den Staat Israel".
Der Film "No Other Land" hat mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Berlinale Documentary Award und den Panorama Audience Award für den besten Dokumentarfilm, wie auf der Webseite des Film Forum zu lesen ist. Dort wird der Film als "kraftvoll" und "verheerend" beschrieben.