19.10.2024
Fortschritte und Herausforderungen beim Gender Pay Gap in Deutschland

Gender Pay Gap: Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern gesunken

In den letzten Jahren hat sich der Gender Pay Gap in Deutschland verringert, doch das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern bleibt weiterhin ein zentrales Thema in der Diskussion um Gleichstellung und Chancengleichheit. Der Gender Pay Gap beschreibt den Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst zwischen Frauen und Männern. Trotz eines Rückgangs des Verdienstunterschieds sind Frauen nach wie vor in einer benachteiligten Position.

Entwicklung des Gender Pay Gap von 2006 bis 2023

Laut dem Statistikamt Nord hat sich der unbereinigte Gender Pay Gap in Schleswig-Holstein von 18 Prozent im Jahr 2006 auf 12 Prozent in den letzten drei Jahren verringert. Diese Entwicklung zeigt, dass die Lohnunterschiede zwar abnehmen, jedoch immer noch signifikant sind. Der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland lag im Zeitraum von 2006 bis 2012 bei etwa 23 Prozent und hat seit 2013 kontinuierlich abgenommen. Im Jahr 2021 betrug der Unterschied 18 Prozent, was bedeutet, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Ursachen für den Gender Pay Gap

Die Ursachen für die anhaltenden Verdienstunterschiede sind vielfältig. Eine der Hauptursachen sind strukturelle Unterschiede in der Berufswahl und der Arbeitszeit. Frauen sind häufig in Branchen und Berufen tätig, die schlechter bezahlt werden, wie beispielsweise im Gesundheits- und Sozialwesen. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, was zu geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten führt. Diese Faktoren tragen wesentlich zur Entstehung des Gender Pay Gap bei.

Ein weiterer Aspekt ist der bereinigte Gender Pay Gap, der den Verdienstunterschied beschreibt, der besteht, auch wenn Frauen und Männer vergleichbare Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien aufweisen. In Schleswig-Holstein lag dieser Wert im Jahr 2023 bei 7 Prozent, während er für Deutschland insgesamt bei 6 Prozent lag. Dies bedeutet, dass Frauen mit vergleichbaren Eigenschaften im Durchschnitt 7 Prozent weniger verdienen als Männer.

Regionale Unterschiede im Gender Pay Gap

Die Unterschiede im Gender Pay Gap sind nicht nur auf nationaler Ebene zu beobachten, sondern auch regional. In Schleswig-Holstein und Hamburg zeigen die Statistiken ähnliche Trends, wobei der unbereinigte Gender Pay Gap in den letzten Jahren gesunken ist. In Hamburg betrug der unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2023 18 Prozent, was im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine Verbesserung darstellt.

Politische und gesellschaftliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Gender Pay Gap

Um die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern zu verringern, wurden in Deutschland verschiedene politische Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören unter anderem gesetzliche Regelungen zur Förderung der Gleichstellung in Unternehmen und Initiativen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Gender Pay Gap bis zum Jahr 2030 auf 10 Prozent zu senken.

Zusätzlich sind gesellschaftliche Veränderungen notwendig, um die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben. Dazu gehört die Förderung von Frauen in besser bezahlten Berufen sowie die Unterstützung von Familien, um eine gerechtere Verteilung von Erwerbs- und Pflegearbeit zu erreichen. Die Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Gender Pay Gap ist ebenfalls von großer Bedeutung, um Veränderungen herbeizuführen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gender Pay Gap in Deutschland in den letzten Jahren zwar gesunken ist, jedoch nach wie vor besteht. Die Ursachen sind komplex und erfordern sowohl politische als auch gesellschaftliche Maßnahmen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die Lohnunterschiede nachhaltig zu verringern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Fortschritte in der Gleichstellung erzielt werden können.

Quellen: - dpa - Statistikamt Nord - Zeit.de

Weitere
Artikel