Der Libanon wirft Israel vor, die seit Mittwochmorgen geltende Waffenruhe mit der Hisbollah mehrfach gebrochen zu haben. Laut einer Erklärung der libanesischen Armee vom Donnerstag kam es am Mittwoch und Donnerstag zu wiederholten Verstößen durch Israel. Die Armee sprach von „Luftraumverletzungen“ und Angriffen mit „verschiedenen Waffen“ auf libanesisches Territorium. Das Armee-Kommando untersucht diese Vorfälle in Zusammenarbeit mit den „zuständigen Behörden“. Ähnliche Meldungen finden sich auch in anderen Medien, beispielsweise der FAZ.
Das israelische Militär bestätigte am Donnerstag einen Angriff auf ein Waffenlager der Hisbollah im Südlibanon. Die Aktion sei aufgrund „terroristischer Aktivitäten“ an diesem Ort erforderlich gewesen, so die israelische Begründung. Die Armee bleibe in der Region präsent, um gegen Verstöße gegen die Waffenruhe vorzugehen. Wie die Tagesschau berichtet, starben bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen mindestens 16 Palästinenser.
Trotz der Waffenruhe gab es im Südlibanon Verletzte. Israel und die Hisbollah werfen sich gegenseitig vor, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Der BR berichtet, dass israelische Panzer drei Städte im Libanon beschossen haben, darunter Markaba, Wazzani und Kfarchouba.
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe sperrte die israelische Armee den Zugang zum Grenzgebiet im Südlibanon für etwa 14 Stunden. Die FAZ berichtet, dass es zwischen 17:00 Uhr Ortszeit und 7:00 Uhr verboten war, sich vom Litani-Fluss aus weiter in Richtung Süden zu bewegen.
Im Libanon soll die Wahl eines neuen Präsidenten fortgesetzt werden. Parlamentspräsident Nabih Berri setzte den 9. Januar als neuen Wahltermin fest, wie die FAZ meldet.
Der Iran bezeichnet die Waffenruhe im Libanon als Niederlage für Israel. Die Waffenruhe sei eine „strategische und demütigende Niederlage für das zionistische Regime Israel und ein Sieg für die Hisbollah und die Widerstandsfront“, schrieb der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami, an Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassim. Diese Einschätzung deckt sich mit Berichten der Tagesschau.
Die USA raten ihren Bürgern dringend von Reisen in den Libanon ab. Wie die Zeit berichtet, teilte die US-Botschaft in Beirut mit, dass US-Bürger angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel nicht in den Libanon reisen sollten.
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