11.11.2024
Frankreich Israel Länderspiel unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Frankreich gegen Israel: Sicherheitsbedenken überschatten Länderspiel in Paris

Das bevorstehende Fußball-Länderspiel zwischen Frankreich und Israel am Donnerstag im Stade de France bei Paris ist von Sicherheitsbedenken überschattet. Nach den antisemitischen Ausschreitungen in Amsterdam nach dem Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv letzte Woche, hat die israelische Regierung ihren Bürgern vom Besuch des Spiels abgeraten. Wie die F.A.Z. berichtet, warnt der Nationale Sicherheitsrat israelische Staatsbürger vor Reisen zu Sport- und Kulturveranstaltungen mit israelischer Beteiligung in der kommenden Woche, insbesondere dem Spiel in Paris. Der Sicherheitsrat nannte explizit Brüssel, britische Großstädte, Amsterdam und Paris als Städte, in denen Gruppen identifiziert wurden, die Israelis angreifen wollen.

Die französische Regierung hält trotz der angespannten Lage am Spiel fest. Innenminister Bruno Retailleau betonte, dass ein Rückzug einer Kapitulation vor Gewaltandrohungen und Antisemitismus gleichkäme. Wie die F.A.Z. weiter berichtet, wird Präsident Emmanuel Macron das Spiel im Stade de France besuchen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Auch der französische Europaminister Benjamin Haddad rief dazu auf, keine Schwäche gegenüber Antisemitismus zu zeigen.

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Spiel werden massiv verstärkt. Polizeipräfekt Laurent Nuñez kündigte ein "sehr außergewöhnliches Polizeiaufgebot" an. So werden 4000 statt der üblichen 1200 Polizisten im Einsatz sein. Kontrollen der öffentlichen Verkehrsmittel, doppelte Identitätsprüfungen, sowie Durchsuchungen vor dem Einlass ins Stadion sind geplant. Wie n-tv berichtet, wird die israelische Mannschaft zudem von einer Eliteeinheit der nationalen Polizei geschützt. Der Pariser Polizeichef bezeichnete die Partie als hochriskant und kündigte eine "Null-Toleranz-Haltung gegenüber Unruhen" an.

In der politischen Landschaft Frankreichs gibt es unterschiedliche Reaktionen auf die Situation. Die Linkspartei LFI forderte eine Absage des Spiels und beklagte "rassistische Provokationen" durch israelische Fans. Marine Le Pen, Chefin des Rassemblement National, kritisierte die Linkspartei und sieht in der "hetzerischen Rhetorik der radikalen Linken" einen Mitverursacher für den zunehmenden Antisemitismus in Europa.

Die Vorfälle in Amsterdam, bei denen es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Fans und propalästinensischen Demonstranten kam, haben die Sicherheitsbedenken weiter verschärft. Wie die ZEIT berichtet, mussten fünf Menschen im Krankenhaus behandelt und zahlreiche weitere leicht verletzt werden. Die Polizei nahm 62 Personen fest.

Die angespannte Situation rund um das Länderspiel verdeutlicht die Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus und der Gewährleistung der Sicherheit bei internationalen Sportveranstaltungen.

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