19.10.2024
Freiheit und Demokratie bewahren: Lehren aus der Friedlichen Revolution

Friedliche Revolution: Bas: Müssen Freiheit schätzen und schützen

Am 3. September 2024 fand im Landtag von Sachsen-Anhalt eine Feierstunde statt, um an die Friedliche Revolution vor 35 Jahren zu erinnern. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung der Ereignisse von 1989 und die anhaltende Sehnsucht der Menschen nach Freiheit. Sie erklärte: „Es ist an uns, die Freiheit zu schätzen und zu schützen. Und es ist an uns, ein Leben in Freiheit zu ermöglichen, wo wir nur können.“

Die Feierlichkeit würdigte den hohen persönlichen Einsatz vieler Ostdeutscher für die Demokratie. Bas hob hervor, dass dieses Erbe nicht von Demokratiefeinden missbraucht werden dürfe. Sie wies darauf hin, dass Demokratie nicht immer einfach sei und die gegenwärtige Unzufriedenheit vieler Menschen Anlass zur Besorgnis geben müsse. „Wir müssen Vertrauen immer wieder aufs Neue rechtfertigen und zurückgewinnen“, so Bas weiter.

Die Veranstaltung erinnerte an die historischen Proteste gegen die SED-Diktatur, die Fluchtbewegungen über die Prager Botschaft, den Mauerfall und die Beendigung der deutschen Teilung. Zu den Gästen gehörten auch Bürgerinnen und Bürger, die im Sommer und Herbst 1989 aktiv und friedlich zur Wende beigetragen haben. Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) erinnerte ebenfalls an die in die Prager Botschaft geflüchteten Bürger und betonte deren Mut, gegen erhebliche Widerstände und trotz großer Gefahren für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit einzutreten. „Dieser Mut zur Freiheit ist heute nicht minder wichtig als vor 35 Jahren“, sagte Schellenberger.

Die Friedliche Revolution war ein entscheidender Moment in der deutschen Geschichte und führte zur Wiedervereinigung Deutschlands. Die Proteste, die in Leipzig und anderen Städten stattfanden, waren geprägt von einem gewaltfreien Widerstand der Bürgerinnen und Bürger, die nach mehr Freiheiten und einem Ende der Diktatur strebten. Der Slogan „Wir sind das Volk“ wurde zum Symbol für den Wunsch nach Veränderung und Selbstbestimmung.

Die Feierstunde war nicht nur eine Rückschau auf die Ereignisse von 1989, sondern auch ein Appell an die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen, die Werte der Freiheit und Demokratie zu schätzen und zu verteidigen. In einer Zeit, in der extremistische Kräfte in der Gesellschaft wieder an Einfluss gewinnen, ist es wichtig, sich an die Lehren der Vergangenheit zu erinnern und aktiv für eine offene und demokratische Gesellschaft einzutreten.

Bundestagspräsidentin Bas betonte, dass die Sehnsucht nach Freiheit und Demokratie universelle Werte sind, die in jeder Gesellschaft gefördert werden müssen. Die Herausforderungen, vor denen die Demokratie heute steht, erforderten ein gemeinsames Engagement aller Bürgerinnen und Bürger. „Wir müssen den Zweifeln und der Verunsicherung begegnen“, sagte Bas und forderte dazu auf, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu stärken.

Die Diskussion über die Bedeutung der Friedlichen Revolution und die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie wird auch in den kommenden Monaten an Bedeutung gewinnen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland. Politische Akteure und Bürger sind gefordert, sich aktiv an der Gestaltung der politischen Landschaft zu beteiligen und die Werte der Freiheit und Demokratie zu verteidigen.

Insgesamt zeigt die Feierstunde, dass die Friedliche Revolution nicht nur ein historisches Ereignis ist, sondern auch ein fortdauernder Prozess, der ständige Wachsamkeit und Engagement erfordert. Die Worte von Bärbel Bas und Gunnar Schellenberger erinnern uns daran, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind und dass es an uns liegt, sie zu schützen und zu fördern.

Die Erinnerung an die Friedliche Revolution und die damit verbundenen Werte sind von zentraler Bedeutung für die politische Bildung und das gesellschaftliche Engagement in Deutschland. Die Lehren aus der Vergangenheit sollten uns leiten, um eine gerechte und demokratische Zukunft zu gestalten.

Die Veranstaltung endete mit einem eindringlichen Aufruf zur Einheit und Solidarität in der Verteidigung der Freiheit und der demokratischen Werte, die das Fundament einer offenen Gesellschaft bilden.

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