4.1.2025
Freiwilliges Handwerksjahr: Berufsorientierung mit Praxiserfahrung

Orientierung im Handwerk: Das Freiwillige Handwerksjahr

Mit dem Freiwilligen Handwerksjahr (FHJ) können junge Menschen in einem Jahr bis zu vier verschiedene Handwerksberufe erkunden. Durch jeweils dreimonatige Praktika in unterschiedlichen Betrieben erhalten sie einen umfassenden Einblick in die Praxis. Das FHJ eignet sich besonders für Schulabgänger*innen, Studienzweifler*innen und alle, die ihre berufliche Zukunft gestalten möchten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ, 4. Januar 2025) hebt den Wert des FHJ für Jugendliche hervor, die nach der Schule noch keine konkreten Berufspläne haben.

Die Handwerkskammer Lübeck (Für Ausbildungsbetriebe, Für Jugendliche) startete das Projekt im Juli 2024 als erste Kammer Deutschlands. Die Zeit (16. Juli 2024) berichtete, dass über 130 Ausbildungsberufe zur Auswahl stehen. Ziel des FHJ ist es, dem Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken und Jugendlichen eine solide Basis für ihre Berufswahl zu ermöglichen. Die Bedeutung praktischer Erfahrung für die Berufsorientierung betonte auch Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck (zitiert in der Zeit).

Die Handwerkskammer Lübeck vermittelt die Jugendlichen an die Betriebe und bietet individuelle Beratung. Interessierte können sich bei der Kammer melden und ihre bevorzugten Berufe angeben. Die Betriebe zahlen eine monatliche Aufwandsentschädigung von 450 Euro (Webseite der Handwerkskammer Lübeck). Das Projekt wird vom Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) gefördert. Planet Beruf (4. September 2024) sieht im FHJ die Chance, verschiedene Berufe kennenzulernen und im Anschluss gegebenenfalls direkt eine Ausbildung zu beginnen.

Die Idee zum FHJ entstand bei der Held Isolier-Technik GmbH in Bönningstedt (KommunalWiki). Das Unternehmen suchte nach Wegen, Praktikant*innen Einblicke in verschiedene Bereiche zu geben. Die Handwerkskammer Lübeck griff diese Idee auf und entwickelte das FHJ für ihren Bezirk. Das RKW Kompetenzzentrum (22. August 2024) sieht im FHJ eine Möglichkeit, Ausbildungsabbrüchen entgegenzuwirken. Das Handwerksblatt (22. August 2024) berichtete von großem Interesse: Bis Mitte August hatten sich bereits 65 Jugendliche und über 100 Betriebe gemeldet.

Weitere
Artikel