Der Verleger der Berliner Zeitung, Holger Friedrich, nutzte einen Auftritt im Görlitzer Theater, um sich mit anderen Medien auseinanderzusetzen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, verwendete Friedrich dabei häufig den Begriff "Ebenenkonformität", insbesondere im Zusammenhang mit der Bevölkerung Ostdeutschlands. Auf die Frage des Intendanten Daniel Morgenroth nach seiner Einschätzung des Leipziger Büros der Zeit ("Zeit im Osten") bezeichnete Friedrich dieses als "guten Business Case", der jedoch nichts mit der von ihm angestrebten Ebenenkonformität zu tun habe. Friedrich kritisierte, die Zeit-Kollegen seien "nicht frei in dem, was sie tun" und das Leipziger Büro lediglich ein "Kolonialwarengeschäft", das von Hamburg aus gesteuert werde. Dabei ließ er die journalistische Qualität der dort produzierten Reportagen, die laut Süddeutscher Zeitung "blitzsauber" und "klug" seien, unberücksichtigt. Ebenso ignorierte er die Tatsache, dass die Zeit-Reporter deutlich häufiger in Sachsen und Thüringen vor Ort präsent sind als die Journalisten der Berliner Zeitung.
Friedrichs Wortwahl erinnert an seine Vergangenheit als Partner der Unternehmensberatung McKinsey, die bekannt dafür ist, ihre Kunden mit kreativen Formulierungen zu beeindrucken. Die Süddeutsche Zeitung merkt an, dass der Begriff "Ebenenkonformität" wohl eher als modernisierte Version des altmodischen Ausdrucks "auf Augenhöhe" zu verstehen sei.
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