Berlin steht vor einer enormen Herausforderung: Der Bedarf an Schulplätzen steigt stetig, und die vorhandenen Gebäude sind oft marode oder den Anforderungen moderner Pädagogik nicht mehr gewachsen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat sich der Architekt Andreas Krawczyk dieser Aufgabe angenommen und plant den Bau von 45 Schulen in der Hauptstadt. Diese enorme Zahl verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf im Berliner Schulbau.
Die Notwendigkeit einer solchen “architektonischen Fließbandproduktion”, wie es die FAZ nennt, ergibt sich aus jahrelanger Untätigkeit und einer Fehleinschätzung der demografischen Entwicklung. Die steigenden Schülerzahlen erfordern schnelle und effiziente Lösungen. Krawczyk setzt dabei, wie im Artikel des Deutschen Schulportals beschrieben, unter anderem auf die Holzmodulbauweise. Diese Bauweise ermöglicht eine schnelle Fertigstellung der Gebäude, da die Module größtenteils vorgefertigt und vor Ort nur noch zusammengesetzt werden müssen. Ein Beispiel dafür ist die 35. Grundschule in Berlin-Lichtenberg, die innerhalb von zweieinhalb Jahren fertiggestellt wurde.
Die Holzmodulbauweise bietet neben der schnellen Bauzeit auch ökologische Vorteile. Wie Architekt Krawczyk betont, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, und die Menge an verbautem Holz wächst in Deutschland innerhalb kürzester Zeit nach. Darüber hinaus bietet Holz ein angenehmes Raumklima und gute Schallschutz-Eigenschaften, wie Schulleiter Florian Dettmer im Artikel des Deutschen Schulportals bestätigt.
Doch der Schulbau in Berlin ist nicht nur eine Frage der Quantität, sondern auch der Qualität. Die B.Z. berichtet über die Diskussion um die Kosten pro Schulplatz und die Frage, ob die neuen Schulen zu großzügig geplant sind. So verfügen die neuen Schulen über größere Klassenräume, Teilungsräume, Ruheräume und Teamräume für Lehrer. Diese zusätzlichen Räume sind notwendig, um den Anforderungen von Inklusion, Integration und Ganztagsunterricht gerecht zu werden. Der geplante Ausbau des Ganztagsunterrichts bis 2026, wie von Staatssekretär Torsten Kühne (CDU) erwähnt, verstärkt diesen Bedarf zusätzlich.
Die Ausstattung der Schulen geht dabei über das Notwendige hinaus und beinhaltet beispielsweise Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Hybrid-Fenster, wie die B.Z. berichtet. Diese Maßnahmen tragen zur Nachhaltigkeit der Gebäude bei und reduzieren langfristig die Betriebskosten.
Die Herausforderung des Berliner Schulbaus besteht also darin, schnell und effizient eine große Anzahl an modernen Schulgebäuden zu errichten, die den pädagogischen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig nachhaltig und kosteneffizient sind. Architekt Andreas Krawczyk und sein Team zeigen mit ihren Projekten, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Die Holzmodulbauweise, kombiniert mit modernen Technologien und einer durchdachten Raumplanung, bietet eine vielversprechende Lösung für die Zukunft des Berliner Schulbaus.
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