26.10.2024
Führerschein in SachsenAnhalt Wieder Im Aufwind

Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt entscheiden sich wieder für den Erwerb eines Pkw-Führerscheins. Wie die aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen, wurden im Jahr 2023 18.453 Fahrerlaubnisse erteilt. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar, nachdem die Zahl der erteilten Führerscheine über Jahre hinweg, teils massiv, gesunken war. So erreichte die Anzahl der Fahrerlaubniserteilungen im Jahr 2021 mit 16.221 einen historischen Tiefpunkt. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es noch 33.456.

Mehrere Faktoren führten zum Rückgang der Führerschein-Neuzulassungen

Die Gründe für den Rückgang der Führerschein-Neuzulassungen sind vielfältig. Neben den stark gesunkenen Geburtenzahlen Anfang der Neunzigerjahre, durch die 18 Jahre später weniger potenzielle Fahrschüler im Land lebten, spielten auch die stetig steigenden Fahrzeug- und Spritkosten eine Rolle. Hinzu kommen laut ADAC und dem Automobilclub von Deutschland (AvD) hohe Personalkosten durch einen akuten Fahrlehrermangel und die Inflation. „Diese werden notgedrungen von den Fahrschulen an die Fahrschüler weitergegeben“, so ein Sprecher des AvD. Aber auch die Fahrstundenanzahl habe zugenommen: „Fahrlehrerverbände sprechen von inzwischen 30 bis 40 Fahrstunden, die durchschnittlich nötig sind, wo vor Jahren noch zwanzig ausreichten.“

Deutlich gestiegene Kosten für den Führerschein

Kostete ein Führerschein im Jahr 2005 noch zwischen 1.500 und 1.700 Euro, so sind laut ADAC heute Führerscheinkosten von mehr als 3.500 Euro „keine Seltenheit mehr“. „Je nach Region und eventueller Wiederholungen von Prüfungen können es auch 4.500 Euro werden“, erklärt eine ADAC-Sprecherin. „Die Kosten für die Fahrausbildung sind mittlerweile nicht nur für Gering-, sondern auch für viele Normalverdiener kaum noch zu stemmen“, fasst der AvD-Sprecher die derzeitige Lage zusammen.

Gerade im ländlichen Raum ist der Führerschein wichtig

Gleichzeitig ist der Führerschein, besonders abseits der Ballungsgebiete, eine wichtige Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe. „Sollten die Kosten weiter steigen, könnten sozial schwache Gruppen von der individuellen Mobilität und somit auch von manchen Jobangeboten ausgeschlossen werden“, erklärt die ADAC-Sprecherin. In einem Land, in dem viele Menschen auf einen Führerschein angewiesen seien, sollte der Erwerb der Fahrerlaubnis „kein Luxus sein“. Den leichten Anstieg der Führerscheinerwerbungen in den Jahren 2022 und 2023 führen ADAC und AvD auf das Ende der Coronamaßnahmen zurück.

Quelle: ZEIT ONLINE

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