September 21, 2024
Ganztagsbetreuung an Grundschulen in Hessen: Fortschritte und Herausforderungen

Bildung in Hessen: Optimismus bei der Ganztagsbetreuung an Grundschulen

In Hessen wird die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen von den Verantwortlichen optimistisch betrachtet. Bis zum Jahr 2029 soll dieser Anspruch für alle vier Jahrgänge an Grundschulen schrittweise umgesetzt werden. Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) äußerte sich zuversichtlich über den Fortschritt beim Ausbau der Ganztagsplätze und erklärte, dass man "voll im Plan" sei. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Wiesbaden.

Aktuelle Situation der Ganztagsbetreuung

Derzeit bieten in Hessen etwa 83 Prozent der Schulen Ganztagsangebote an. Bei den über 1.000 Grundschulen liegt dieser Anteil bei rund 74 Prozent, während bei den etwa 650 weiterführenden allgemeinbildenden Schulen sogar 94 Prozent Ganztagsplätze bereitstellen. Insgesamt gibt es in Hessen rund 1.800 öffentliche Schulen, zu denen auch berufsbildende Schulen und Einrichtungen für Erwachsene zählen.

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsplätze wird schrittweise ab dem Schuljahr 2026/27 eingeführt, beginnend mit den Erstklässlern. Das Ziel ist, diesen Anspruch bis zum Ende der vierten Klasse im Jahr 2029 vollständig zu verwirklichen. Ein Ganztagsplatz umfasst neben dem regulären Unterricht auch Angebote wie Hausaufgabenbetreuung sowie kreative und technische Kurse am Nachmittag, oft mit Unterstützung von externem Fachpersonal.

Herausforderungen und Bedenken

Trotz der optimistischen Einschätzung von Minister Schwarz äußerte die Grünen-Opposition im Landtag Bedenken, ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden können. Besonders hingewiesen wurde auf die Tatsache, dass im Schuljahr 2023/24 noch etwa 33.000 Ganztagsplätze fehlen würden, um den zukünftigen Rechtsanspruch vollständig zu erfüllen. Für das aktuelle Schuljahr 2024/25 hatte Schwarz angekündigt, rund 11.000 neue Plätze schaffen zu wollen, jedoch ohne eine genaue Zahl zum Beginn des Schuljahres zu nennen.

Das Bildungsministerium beruhigte die Öffentlichkeit und bestätigte, dass in der angegebenen Zeit tatsächlich etwa 11.000 neue Plätze geschaffen wurden. Für die kommenden Schuljahre 2025/26 und 2026/27 sind ebenfalls jeweils rund 11.000 zusätzliche Plätze geplant. Damit scheinen die Voraussetzungen gegeben zu sein, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Langfristige Perspektiven

Die Diskussion um die Ganztagsbetreuung an Grundschulen ist Teil einer breiteren Debatte über die Bildungspolitik in Deutschland. Die Neuregelung könnte nicht nur die Anzahl der verfügbaren Ganztagsplätze erhöhen, sondern auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Eltern verbessern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Herausforderungen, die mit der Ganztagsbetreuung einhergehen, bewältigt werden können, um sicherzustellen, dass die Angebote sowohl qualitativ als auch quantitativ den Erwartungen der Familien gerecht werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hessen auf einem guten Weg ist, den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen umzusetzen. Es bleibt jedoch wichtig, die Entwicklungen weiterhin kritisch zu beobachten und sicherzustellen, dass die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

Quellen: dpa, Zeit Online

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