September 21, 2024
Schleswig-Holstein verbessert Radinfrastruktur für nachhaltige Mobilität
Radverkehr: Land will Lücken im Radwegenetz schließen

Radverkehr: Land will Lücken im Radwegenetz schließen

Kiel - Schleswig-Holstein plant den Ausbau seines Radwegenetzes, um bestehende Lücken zu schließen. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betont, dass die Ziele ambitioniert sind, da die Zusammenarbeit mit verschiedenen kommunalen Institutionen erforderlich ist und die finanziellen Mittel begrenzt sind. Derzeit laufen die Vorbereitungen für mehrere Bauprojekte.

Geplante Radwege

Für die kommenden Jahre sind bis zu sechs neue Radwegstrecken vorgesehen. Diese umfassen Radwege in den folgenden Regionen:

- Kasseedorf (Kreis Ostholstein) - Sollerup (Schleswig-Flensburg) - Ziethen (Herzogtum Lauenburg) - Fredesdorf/Todesfelde (Segeberg) - Bosau (Ostholstein) - Lasbek (Stormarn)

Die geplanten Radwege verlaufen alle entlang von Landstraßen. Der Baubeginn für diese Projekte ist frühestens für das kommende Jahr vorgesehen.

Finanzierung des Radwegeausbaus

Die finanziellen Mittel für landeseigene Bauvorhaben und Sanierungen sind von 3,84 Millionen Euro im Jahr 2020 auf aktuell 27,73 Millionen Euro gestiegen. Für die laufenden Landesförderprogramme stehen in diesem Jahr knapp 7,7 Millionen Euro zur Verfügung, im Vergleich zu nur 2,11 Millionen Euro im Jahr 2020. Darüber hinaus erhält das Land mittlerweile 6,24 Millionen Euro an Bundeshilfen, was einen Anstieg von etwa 825.000 Euro im Jahr 2020 darstellt. Madsen erklärte, dass das Land in diesem Jahr statistisch gesehen knapp 13 Euro pro Einwohner für den Radverkehr ausgibt, im Gegensatz zu weniger als 3 Euro im Jahr 2020.

Beitrag zum Klimaschutz

Ein gut ausgebautes und vernetztes Radwegesystem ist nach Angaben des Verkehrsministeriums nicht nur entscheidend für die Mobilitätswende im Norden, sondern auch für die Klimaschutzziele des Landes. Im Rahmen der Radstrategie 2030 plant die Landesregierung, Alltags- und touristische Radnetze gleichberechtigt zu behandeln.

Identifizierte Lücken im Radnetz

Bei einer Analyse des bestehenden Radnetzes wurden rund 400 Lücken an Landstraßen festgestellt. In 57 Fällen hält das Land das Anlegen eines neuen Radwegs aufgrund der Verkehrsstärke und der Nähe zu Schulen für sinnvoll. Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr hat 21 dieser Lücken als realisierbar eingestuft.

Zusammenarbeit mit Kommunen

Die 21 betroffenen Gemeinden haben die Behörden kontaktiert, um die Planung der Lückenschlüsse voranzutreiben. Dabei müssen die Kommunen ein Viertel der Kosten tragen, wobei zehn von ihnen Interesse an einem neuen Radweg bekundet haben.

Radschnellwege und deren Herausforderungen

Die Landesregierung sieht ein durchgehendes Radschnellwegenetz in dem relativ dünn besiedelten Flächenland als wirtschaftlich nicht darstellbar an. Die Kosten für fünf Routen im Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg belaufen sich laut einer Machbarkeitsstudie von 2021 auf rund 222 Millionen Euro, nur auf Landesgebiet. Zudem erfüllen nur wenige dieser Routen die strengen Förderbedingungen des Bundes.

Diskussion über Radwegtrassen

Zur Diskussion stehen Radwegtrassen in verschiedenen Regionen, darunter:

- Segeberg (Bad Bramstedt-Hamburg) - Kreis Pinneberg (Elmshorn-Hamburg) - Kreis Herzogtum Lauenburg (Geesthacht-Hamburg) - Stormarn (Ahrensburg-Hamburg) - Lübeck (Bad Schwartau – Lübeck)

Die Landesregierung plant eine schrittweise Realisierung dieser Schnellwege, um die Radinfrastruktur weiter zu verbessern.

Fazit

Der Ausbau des Radwegenetzes in Schleswig-Holstein ist ein wichtiger Schritt zur Förderung des Radverkehrs und zur Erreichung der Klimaziele. Die geplanten Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit den Kommunen sind entscheidend, um die bestehenden Lücken zu schließen und ein sicheres und vernetztes Radwegenetz zu schaffen.

Quellen: dpa, SZ.de

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