September 21, 2024
Das Oktoberfest: Ein Ort der Tradition und Begegnung

„Nur auf der Wiesn kann ich so sein, wie ich wirklich bin“

Das Oktoberfest in München, auch bekannt als Wiesn, zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an und ist ein Ort, an dem Tradition und Geselligkeit aufeinandertreffen. Für viele Menschen, die dort arbeiten, ist es nicht nur ein Job, sondern eine Lebensart. Margarete Prijak, die seit 1987 auf der Wiesn als Bedienung tätig ist, beschreibt ihre Erfahrungen und die besondere Atmosphäre, die dieses Fest ausmacht.

Einblicke in das Leben einer Bedienung

Margarete Prijak begann ihre Karriere im Schottenhamel-Biergarten im Alter von 16 Jahren und wechselte 1994 zur Augustiner-Brauerei. In ihrem kürzlich veröffentlichten Buch „O’zapft is!“ teilt sie ihre Erlebnisse und die Herausforderungen, die mit der Arbeit auf dem Oktoberfest verbunden sind. Prijak hebt hervor, dass sie jedes Jahr fast die Hälfte ihres Jahresurlaubs opfert, um auf der Wiesn zu arbeiten. Diese Entscheidung ist nicht nur aus finanziellen Gründen getroffen worden, sondern auch wegen der einzigartigen Erlebnisse, die sie dort sammeln kann.

Die besondere Atmosphäre der Wiesn

„Nur auf der Wiesn kann ich so sein, wie ich wirklich bin“, sagt Prijak. Diese Aussage verdeutlicht, wie wichtig die Wiesn für sie ist. Die Atmosphäre, die von den bunten Festzelten, dem Duft von frisch gebackenem Brezeln und dem Klang von Blasmusik geprägt ist, schafft einen Raum, in dem sich Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen begegnen können. Prijak beschreibt die langjährigen Bekanntschaften, die sie mit anderen Bedienungen und Gästen geschlossen hat, und die Freude, die diese sozialen Interaktionen mit sich bringen.

Die Herausforderungen der Arbeit

Die Arbeit auf dem Oktoberfest ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Prijak berichtet von den körperlichen Anforderungen, die mit dem Tragen von bis zu zwölf Maß Bierkrügen verbunden sind. Diese Fähigkeit erfordert nicht nur körperliche Stärke, sondern auch Geschicklichkeit und Ausdauer. Die Bedienungen müssen in der Lage sein, sich in einem überfüllten Festzelt zu bewegen, während sie gleichzeitig die Bestellungen der Gäste im Auge behalten. Prijak hat im Laufe der Jahre Techniken entwickelt, um ihre Aufgaben effizient zu bewältigen, und betont die Wichtigkeit von Teamarbeit unter den Bedienungen.

Ein Ort der Begegnung

Das Oktoberfest ist mehr als nur ein Ort, an dem Bier ausgeschenkt wird. Es ist ein kulturelles Ereignis, das Menschen zusammenbringt und eine Plattform für den Austausch von Geschichten und Traditionen bietet. Prijak hebt hervor, dass viele ihrer Gäste aus verschiedenen Teilen der Welt kommen und dass sie oft wiederkehren, um die Atmosphäre der Wiesn zu genießen. Diese Wiederholung schafft eine besondere Bindung zwischen den Bedienungen und den Gästen, die über die Jahre hinweg gewachsen ist.

Fazit

Margarete Prijak ist ein Beispiel für die Leidenschaft und das Engagement, das viele Menschen in ihre Arbeit auf dem Oktoberfest einbringen. Ihre Geschichten und Erfahrungen spiegeln die Essenz der Wiesn wider – ein Ort, an dem Tradition, Geselligkeit und harte Arbeit aufeinandertreffen. Für Prijak ist die Wiesn nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Teil ihrer Identität, der ihr die Möglichkeit gibt, sich selbst auszudrücken und mit anderen zu interagieren.

Die Wiesn bleibt ein unverwechselbares Symbol für bayerische Kultur und Lebensfreude, und die Geschichten von Menschen wie Margarete Prijak tragen dazu bei, dieses Erbe lebendig zu halten.

Quellen: F.A.Z.

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