Immer mehr deutsche Familien entscheiden sich dafür, ihre Kinder für einen Austausch ins Ausland zu schicken. Doch gleichzeitig zögern viele, selbst ein Gastkind bei sich aufzunehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Platzmangel, Sprachbarrieren oder die Angst vor dem Unbekannten. Dabei kann die Aufnahme eines Gastschülers eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten sein, wie die Familie Asschenfeldt aus Hamburg beweist. Wie die F.A.Z berichtet, haben sie bereits vier Gastschüler bei sich aufgenommen und sind begeistert von dem interkulturellen Austausch.
Vanessa, eine 18-jährige Austauschschülerin aus Buffalo, New York, ist seit fünf Wochen bei Familie Asschenfeldt zu Gast. Sie ist begeistert von der Vielfältigkeit Hamburgs und den kulturellen Unterschieden zu ihrer Heimat. "Allein so viele verschiedene Viertel der Stadt zu sehen ist bereichernd", erzählt sie der F.A.Z..
Die Aufnahme eines Gastschülers bietet eine einzigartige Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und andere Kulturen kennenzulernen, ohne selbst verreisen zu müssen. Die Gastfamilie erhält Einblicke in fremde Traditionen, Lebensweisen und Denkweisen. Gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge und Gespräche fördern das gegenseitige Verständnis und bauen Vorurteile ab.
Besonders Kinder profitieren von der Anwesenheit eines Gastgeschwisters. Sie lernen spielerisch eine neue Sprache, verbessern ihre sozialen Kompetenzen und entwickeln ein Bewusstsein für kulturelle Unterschiede. Die Erfahrung, Teil einer internationalen Familie zu sein, kann prägend für das spätere Leben sein und die Berufswahl beeinflussen.
Als Gastfamilie übernimmt man eine verantwortungsvolle Aufgabe. Neben der Bereitstellung von Unterkunft und Verpflegung geht es vor allem darum, dem Gastkind ein Gefühl von Geborgenheit und Willkommensein zu vermitteln. Die Integration in den Familienalltag, gemeinsame Aktivitäten und der Austausch über die neue Kultur sind wichtige Bestandteile eines gelungenen Austausches.
Die Familie Neuhaus, die bereits acht Gastschüler und internationale Studenten aufgenommen hat, betont im Interview mit Experiment e.V., wie wichtig es ist, offen für neue Erfahrungen zu sein und sich auf die unterschiedlichen Kulturen einzulassen. "Man merkt schon die verschiedenen Mentalitäten, auf die man sich einlassen muss", so Herr Neuhaus.
Wer sich für die Aufnahme eines Gastschülers interessiert, findet Unterstützung bei verschiedenen Austauschorganisationen. Diese vermitteln nicht nur die Gastkinder, sondern stehen auch mit Rat und Tat zur Seite. Sie bieten Vorbereitungsseminare für Gastfamilien an, helfen bei der Auswahl des passenden Gastkindes und stehen auch während des Austausches als Ansprechpartner zur Verfügung.
Austauschjahr.de weist darauf hin, dass Gastfamilien in der Regel ehrenamtlich tätig sind und Kost und Logis für den Gastschüler übernehmen. Taschengeld, Kranken- und Haftpflichtversicherung sowie Kosten für einen Deutschkurs werden in der Regel von den Eltern des Gastkindes getragen.
Die Aufnahme eines Gastschülers ist eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten. Sie fördert den interkulturellen Austausch, erweitert den Horizont und schafft neue Perspektiven. Wer offen für Neues ist und sich auf das Abenteuer einlässt, wird mit unvergesslichen Erlebnissen und lebenslangen Freundschaften belohnt.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/austauschfamilien-gesucht-ein-fremdes-kind-aufnehmen-110072774.html - https://www.experiment-ev.de/blog/8-mal-gastfamilie-familie-neuhaus-interview/ - https://www.partnership.de/gastfamilie-werden/ - https://www.austauschjahr.de/gastfamilie-werden - https://www.gutefrage.net/frage/lohnt-sich-bei-mir-ein-schueler-austausch - https://www.austauschjahr.de/blog/warum-es-sich-lohnt-gastfamilie-zu-werden - https://www.youtube.com/playlist?list=PLpFi1B3eK5G2r1wjQHiTBNC3ampSI7Mzx
