28.10.2024
Gedenkstätte Ahlem Erneut Ziel Von Vandalismus

Erneut Vandalismus in Gedenkstätte Ahlem – Zeichen der Erinnerung beschädigt

In der Gedenkstätte Ahlem in Hannover haben Unbekannte rücksichtslos Erinnerungstafeln mit Namen von Opfern des Holocaust beschädigt. Wie die Region Hannover mitteilte, wurden die Tafeln, die an der „Wand der Namen“ auf dem Außengelände der Gedenkstätte angebracht waren, nicht nur beschädigt, sondern teilweise auch gewaltsam entfernt. Sogar eine Inschrift, die an die politischen Opfer des NS-Regimes erinnerte, wurde komplett aus der Wand gerissen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und die Regionsverwaltung geht von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat aus, die sich bereits am Sonntagabend ereignet haben soll.

Die „Wand der Namen“ ist ein zentraler Ort des Gedenkens an die deportierten und ermordeten NS-Opfer. Fast 3.000 Namen sind dort verewigt. Die Gedenkstätte selbst hat eine düstere Vergangenheit: Einst eine jüdische Gartenbauschule, wurde sie unter den Nationalsozialisten zu einer Sammelstelle für Deportationen, einem Gefängnis und einer Hinrichtungsstätte.

Entsetzen und Empörung über die Tat

Regionspräsident Steffen Krach (SPD) reagierte entsetzt auf den Vorfall. „Hier wurden Zeichen der gemeinsamen Erinnerung an die Opfer des Holocaust mutwillig zerstört. Diese Tat verhöhnt und beleidigt jeden einzelnen der an der Wand der Namen verzeichneten und durch den Nationalsozialismus getöteten Menschen“, wird Krach in einer Mitteilung zitiert. Die Gedenkstätte Ahlem setze sich mit ihrer konsequenten und couragierten Erinnerungs- und Bildungsarbeit gegen jede Form der Geschichtsvergessenheit ein.

Kein Einzelfall: Wiederholter Vandalismus in der Gedenkstätte

Besonders erschreckend ist, dass es sich bei diesem Vorfall nicht um einen Einzelfall handelt. Wie die Regionsverwaltung mitteilte, kam es allein im vergangenen Jahr zu drei Fällen von rechtsextrem motiviertem Vandalismus auf dem Gelände der Gedenkstätte. Zuletzt wurden im Oktober vergangenen Jahres Aufkleber mit volksverhetzenden Parolen an Türen, am Eingangsschild und sogar an der „Wand der Namen“ angebracht.

Dieser erneute Akt der Schändung zeigt deutlich, wie wichtig die Arbeit von Gedenkstätten ist und dass der Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus auch heute noch von größter Bedeutung ist.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/28/erneut-vandalismus-in-gedenkstaette-namenstafeln-beschaedigt

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