19.10.2024
Bundestag gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus in würdevoller Zeremonie
In einer feierlichen Zeremonie gedachte der Deutsche Bundestag am 31. Januar 2024 den Opfern des Nationalsozialismus. Zu diesem Anlass organisierte das Parlament eine Gedenkstunde, die im Zeichen der generationenübergreifenden Aufarbeitung des Holocaust stand. Die Veranstaltung fand im Plenarsaal statt und begann mit einer Ansprache der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Die Gedenkstunde, die seit 1996 jedes Jahr am oder um den 27. Januar stattfindet, erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die sowjetische Armee am 27. Januar 1945. Dieses Datum wurde vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als Gedenktag proklamiert. Das diesjährige Gedenken fällt auf einen Mittwoch und wurde aufgrund verschobener Etatberatungen in die Haushaltswoche des Parlaments integriert. Zu den Rednern der diesjährigen Gedenkstunde gehörten die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif, dessen Vater ebenfalls die Schrecken der Shoah überlebte. Eva Szepesi, die als Kind das Vernichtungslager Auschwitz überlebt hat, sprach über ihre Erfahrungen und die Bedeutung des Erinnerns. Marcel Reif vertrat die sogenannte zweite Holocaust-Generation und sprach über die Weitergabe der Erinnerung und die Wichtigkeit des Gedenkens. Die musikalische Gestaltung der Gedenkstunde wurde von Studierenden der Universität der Künste Berlin übernommen. Aufgeführt wurden Werke der Komponisten Ferenc Weisz, Günther Raphael und Rosy Wertheim, deren Schicksale unterschiedlich von den Verfolgungen der Nationalsozialisten geprägt wurden. Im Rahmen der Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages, die vom 28. bis 31. Januar stattfand, engagierten sich junge Erwachsene in Gesprächen, Workshops und Filmvorführungen, besuchten Mahn- und Gedenkstätten sowie die „Arolsen Archives“ in Bad Arolsen. Am Tag der Gedenkstunde nahmen die Jugendlichen an der Veranstaltung teil und führten danach eine Podiumsdiskussion mit Bundestagspräsidentin Bas und den beiden Gastrednern. Der Bundestag beteiligte sich auch an der Gedenkkampagne „#WeRemember“ des Jüdischen Weltkongresses und der UNESCO, die dazu aufrufen, sich mit einem Plakat mit der Aufschrift „#WeRemember“ zu fotografieren und die Bilder online zu veröffentlichen, um ein Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Die Gedenkstunde des Bundestages wurde live im Parlamentsfernsehen übertragen und war für Medienvertreter mit gültiger Akkreditierung zugänglich. Mit der Veranstaltung setzte der Bundestag ein deutliches Zeichen der Erinnerung und des Engagements gegen das Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus.
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