Der Vorstandsvorsitzende von Hansa Rostock, Jürgen Wehlend, hat sich nach den jüngsten Fan-Ausschreitungen gegen den Vorwurf gewehrt, der Verein unternehme zu wenig gegen Gewalt. Wie die dpa berichtet, betonte Wehlend in der NDR-Sendung „Sportclub“, dass Hansa Rostock „eine ganze Menge im Bereich Prävention und Sicherheit“ tue. Er verwies dabei auf die drei Fan-Beauftragten des Clubs und die für diese Saison geplanten Fan- und Mitgliederstammtische in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Maßnahmen seien bereits vor der Saison beschlossen worden und stünden nicht im direkten Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen, so Wehlend.
Auslöser der aktuellen Diskussion ist der Angriff mutmaßlicher Hansa-Fans auf einen Zug mit Essener Anhängern vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen am 26. Oktober. Der Angriff ereignete sich in der Nähe von Gransee in Brandenburg. Als Reaktion darauf traten fünf langjährige Aufsichtsräte des FC Hansa zurück. Auch der Hauptsponsor des Drittligisten kündigte die Partnerschaft. Wehlend wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ermittlungen noch laufen und unklar sei, ob es sich tatsächlich um Hansa-Rostock-Anhänger gehandelt habe. Er betonte, dass der Verein die Dekra-Sicherheitszertifizierung für sein Sicherheitsmanagement erhalten habe, was die Bemühungen des Vereins im Bereich Sicherheit bestätige.
Wehlend sieht jedoch nicht nur den Verein in der Pflicht. Wie er gegenüber der dpa äußerte, müsse sich die gesamte Gesellschaft gegen die gewaltbereite Minderheit unter den Fans erheben und „klar Kante zeigen“. Ähnlich äußerte sich auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD), der den Angriff als "grässlich" bezeichnete und vom Verein harte Konsequenzen für die Täter forderte (NDR). Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern sieht durch die Vorfälle zudem einen Imageschaden für das Bundesland (WELT).
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