Ein Angriff mit Schuss- und Stichwaffen hat am Sonntag in Beerscheva im Süden Israels ein Todesopfer und zehn Verletzte gefordert. Wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte, kam eine 25-jährige Frau ums Leben. Der Angreifer wurde laut Polizeiangaben „neutralisiert“.
Der Angriff ereignete sich nur einen Tag vor dem Jahrestag des Beginns des aktuellen Gaza-Krieges. Vor diesem Hintergrund rief UN-Generalsekretär António Guterres die radikalislamische Hamas zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf. „Dies ist ein Tag, an dem die Weltgemeinschaft mit lauter Stimme die verabscheuungswürdigen Taten der Hamas, einschließlich der Geiselnahme, aufs Schärfste verurteilen muss“, erklärte Guterres.
Im Gazastreifen selbst griff die israelische Luftwaffe am Sonntag erneut Ziele an. Unter anderem wurde eine Moschee in Deir al-Balah getroffen. Nach Angaben von Sanitätern starben dabei mindestens fünf Menschen, 20 weitere wurden verletzt. Auch ein Gebäude, in dem sich früher eine Schule befand, wurde Ziel eines israelischen Luftangriffs. Die israelische Armee sprach von einem Angriff auf eine Kommandozentrale der Hamas.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besuchte am Sonntag israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon. Wie sein Büro mitteilte, besuchte er den Stützpunkt der 36. Division. Der Besuch erfolgte rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon.
In Frankreich bemüht sich der Elysée-Palast um eine Entschärfung der Krise mit Israel. Wie die F.A.Z.-Korrespondentin Michaela Wiegel aus Paris berichtet, bezeichnete der Elysée-Palast Frankreich als „unerschütterlichen Freund Israels“. Die Worte des israelischen Ministerpräsidenten seien „übertrieben“. Zuvor hatte Netanjahu es eine „Schande“ genannt, dass Präsident Emmanuel Macron für eine Einstellung der westlichen Waffenlieferungen an Israel plädiert hatte.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sicherte den Jüdinnen und Juden in Deutschland zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel erneut die volle Solidarität zu. In seinem Podcast äußerte Scholz Verständnis dafür, dass auch hierzulande viele Menschen ihre Betroffenheit über die Entwicklung des Konflikts im Nahen Osten deutlich machten. „Sie leiden mit, drücken ihre Sorgen aus. Wie könnte das anders sein?“, so Scholz. „In unserer freien Gesellschaft darf man immer um den besten Weg ringen und als Demokraten auch streiten.“
Es dürfe aber niemals sein, dass Bürger jüdischen Glaubens in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssten, dass Juden sich nicht mehr trauen könnten, mit Kippa aus dem Haus zu gehen oder an Hochschulen lieber nicht mehr sagten, dass sie jüdisch sind. „Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen. Den Jüdinnen und Juden hier in Deutschland gilt die volle Solidarität unseres Staates – und die Solidarität aller Anständigen in diesem Land“, sagte Scholz.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zum-krieg-in-nahost-ein-toter-und-mehrere-verletzte-in-suedisrael-19972506.html - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-sonntag-192.html - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-samstag-188.html - https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zum-krieg-in-nahost-israel-greift-abermals-beirut-an-faz-19972506.html - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/liveblog-eskalation-nahost-israel-100.html - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/angriff-schusswaffen-tel-aviv-israel-100.html - https://rp-online.de/politik/ausland/nahostkonflikt/nahostkonflikt-liveblog-erneut-schwere-israelische-angriffe-suedlich-von-beirut_aid-99097019