Die Gemeinden Sachsen-Anhalts verzeichneten im dritten Quartal 2024 einen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/06/ueber-drei-prozent-weniger-gewerbesteuer-in-sachsen-anhalt) unter Berufung auf die dpa meldet, beliefen sich die Einnahmen bis Ende September auf 910,4 Millionen Euro. Dieser negative Trend verstärkt sich laut Zeit seit Jahresbeginn. Bereits im ersten Halbjahr 2024 sanken die Gewerbesteuereinnahmen um zwei Prozent auf 605,8 Millionen Euro, wie n-tv (https://www.n-tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Zwei-Prozent-weniger-Gewerbesteuer-im-ersten-Halbjahr-article25209464.html) berichtete. Das Statistische Landesamt Halle verzeichnete damit den ersten Rückgang im Vergleich der ersten Halbjahre seit 2014.
Die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen präsentiert sich in den verschiedenen Regionen Sachsen-Anhalts uneinheitlich. Gewinne und Verluste verteilen sich ungleichmäßig auf die Gemeinden. So verzeichnete Leuna laut Zeit einen drastischen Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen auf 65,4 Millionen Euro, was weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes entspricht. Bernburg hingegen konnte seine Einnahmen um knapp 13 Prozent auf 21,6 Millionen Euro steigern. Die kreisangehörigen Gemeinden trugen mit fast drei Vierteln zur Gesamtsumme bei.
Auch die kreisfreien Städte Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau zeigen ein heterogenes Bild. Gemeinsam erzielten sie 211,5 Millionen Euro, was knapp einem Viertel der Gesamteinnahmen entspricht. Während Magdeburg laut Zeit und Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/sachsen-anhalt/steuern--ueber-drei-prozent-weniger-gewerbesteuer-in-sachsen-anhalt-35288982.html) einen Rückgang um 4,7 Prozent verzeichnete, konnten Halle und Dessau-Roßlau Zuwächse von 4,2 bzw. 19,7 Prozent verbuchen.
Der Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt zeigt sich besorgt über die rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen. Als Grund wird die schwache Konjunktur angeführt. Der Verband warnt vor dem Ende der Steuermehreinnahmen und befürchtet eine weitere Verschlechterung im Jahr 2025. Er appelliert an den Landtag, diese Entwicklung bei den Verhandlungen zum kommunalen Finanzausgleich zu berücksichtigen. Die DIHK (https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/steuer-und-finanzpolitik/hebesaetze-56878) betont die Bedeutung der Gewerbesteuer für die Standortattraktivität von Unternehmen und weist darauf hin, dass hohe Hebesätze den Wettbewerb zwischen den Regionen beeinflussen.