Die Zukunft des Green Deals und des Verbrenner-Aus wird angesichts geopolitischer und wirtschaftlicher Veränderungen zunehmend in Frage gestellt. Wie die F.A.Z. berichtet, fand am 31. Januar 2025 eine Diskussion im Deutsch-Französischen Wirtschaftsclub (CEFA) in Paris statt, bei der Industrievertreter verschiedener Branchen die derzeitige Regulierung in Europa kritisch beleuchteten. Es herrsche die Meinung vor, dass die Brüsseler Bürokratie gebremst werden müsse, um Wachstum zu fördern.
Die deutsche Automobilindustrie befindet sich laut der Rosa-Luxemburg-Stiftung in einer ihrer größten Krisen. Die Transformation zur Elektromobilität erfordert hohe Investitionen und birgt Unsicherheiten für die Zukunft der Beschäftigten. Wie Bernd Riexinger, ehemaliger Co-Vorsitzender der Partei Die Linke, in einer Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung argumentiert, brauche es einen „linken Green New Deal“ mit staatlicher Intervention und demokratischer Investitionsplanung, um soziale und ökologische Interessen zu wahren.
Ein weiterer Beitrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung, verfasst von Vertretern der IG Metall und des Betriebsrats von Volkswagen Braunschweig, betont die Notwendigkeit einer umfassenden Debatte über die Zukunft der Automobilindustrie unter Einbeziehung aller Beteiligten. Dabei müsse zwischen den Kapitalstrategien verschiedener Automobilhersteller unterschieden werden. Auch der Einfluss der Arbeitnehmermitbestimmung auf die Unternehmensstrategie dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Die Autoren betonen, dass die Transformation sozial gerecht gestaltet werden und mit politischem Schutz einhergehen müsse.
Agora Verkehrswende schlägt in ihrem Papier "Der Doppelte Booster" ein 100-Milliarden-Wachstums- und Investitionsprogramm vor, das die wirtschaftliche Erholung mit Klimaschutz verbindet. Für die Mobilitätswirtschaft werden Maßnahmen vorgeschlagen, die die Elektrifizierung des Straßenverkehrs und die Modernisierung des öffentlichen Verkehrs beschleunigen sollen. Gleichzeitig gelte es, Fehlanreize zu vermeiden, die den Umstieg auf alternative Antriebe und klimafreundliche Verkehrsträger verzögern.
Eine Broschüre des Aktionstreffpunkt Klima Stuttgart kritisiert das E-Auto als „grünes Märchen“ und hinterfragt die Nachhaltigkeit der Elektromobilität. Die Broschüre hebt die Umweltbelastungen durch die Batterieproduktion, den hohen Ressourcenverbrauch und die Problematik von Rebound-Effekten hervor. Sie plädiert für eine grundlegende Änderung des Mobilitätskonzepts.