Die anhaltenden Verzögerungen beim Bau der neuen Schleibrücke bei Lindaunis sorgen weiterhin für Unmut und Kritik. Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, bezeichnete Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) die Situation als „vollkommen unbefriedigend“. Der NDR berichtete bereits im April 2024 über die Verzögerungen, die durch neue Richtlinien für den Bau von Eisenbahnbrücken entstanden. Diese neuen Vorgaben des Eisenbahn-Bundesamtes erfordern eine Überarbeitung der Pläne und umfangreiche Materialprüfungen, was den Bauprozess erheblich verzögert.
Die alte Klappbrücke ist seit September 2020 für Autos und die Bahn gesperrt. Eine provisorische Fußgängerbrücke ermöglicht zwar die Überquerung der Schlei für Fußgänger und Radfahrer, stellt aber keine ausreichende Lösung für den Verkehr dar. Wie die SHZ berichtete, wurde der Stahlbau für die neue Brücke im Oktober 2024 ausgeschrieben. Ein neuer Zeitplan soll Anfang 2025 veröffentlicht werden. Die SHZ berichtete zudem im Februar 2025 über einen Brandbrief der Bürgermeister von Boren und Rieseby an die Deutsche Bahn, in dem sie ihren Unmut über die mangelnde Kommunikation und den fehlenden Fertigstellungstermin ausdrückten. Sie befürchten, dass die Brücke nicht vor 2030 fertiggestellt wird.
Die Deutsche Bahn erklärte gegenüber der DPA, dass man die Bedeutung der Brücke für die Region kenne und intensiv an der Fertigstellung arbeite. Man wolle schnellstmöglich ein Bauunternehmen finden und einen zuverlässigen Zeitplan bekanntgeben. Mit der provisorischen Fußgängerbrücke versuche man, die Auswirkungen für Pendler, Schulkinder und Urlauber zu lindern. Die Kosten für den Neubau werden sich voraussichtlich von den ursprünglich geplanten 84 Millionen Euro erhöhen, neue Zahlen wurden jedoch nicht genannt.
Die Bauverzögerung hat erhebliche Auswirkungen auf die Region. Bürgermeister Thomas Detlefsen von der Gemeinde Boren berichtete der DPA von massiven Einschränkungen für Berufstätige, Schüler, Gewerbetreibende und Landwirte. Der ehemalige Obsthof Stubbe musste aufgrund fehlender Gäste schließen. Das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium drängt auf eine Verbesserung der Kommunikation und eine Projektbeschleunigung durch die Deutsche Bahn.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/03/situation-um-lindaunisbruecke-absolut-unbefriedigend