Die Diskussion um die Nachfolge von Stephan Weil als niedersächsischer Ministerpräsident gewinnt an Fahrt, insbesondere nach der Bundestagswahl 2025. Wie die Zeit unter Berufung auf die DPA berichtet, hat die Wahlniederlage der SPD auf Bundesebene Spekulationen über personelle Veränderungen befeuert, die auch Auswirkungen auf die Landespolitik in Niedersachsen haben könnten.
Stephan Weil, seit 2013 im Amt, hat wiederholt betont, dass er, sofern seine Gesundheit es zulässt, bis zur nächsten Landtagswahl, voraussichtlich Ende 2027, im Amt bleiben möchte. Wie die Staatskanzlei Niedersachsen auf ihrer Webseite dokumentiert, ist Weil seit 2013 Ministerpräsident. Trotz dieser Beteuerungen kursieren Gerüchte über einen möglichen früheren Rückzug. Das Politikjournal „Rundblick“ spekulierte bereits vor der Bundestagswahl über einen Rücktritt Weils im Jahr 2025, sowohl als SPD-Landesvorsitzender als auch als Ministerpräsident. Ein früherer Rückzug würde einem Nachfolger zwei Jahre Zeit geben, sich im Amt zu profilieren, so der „Rundblick“.
Als Favorit für eine mögliche vorzeitige Nachfolge innerhalb der SPD gilt Wirtschaftsminister Olaf Lies. Der 57-Jährige war bereits von 2010 bis 2012 Landeschef der SPD und unterlag Weil 2013 knapp im Mitgliederentscheid um die Spitzenkandidatur. Wie die Zeit, DPA zitierend, berichtet, könnte Lies nun zwölf Jahre später doch noch Regierungschef werden.
Sollte Weil bis 2027 im Amt bleiben, käme laut Zeit auch ein CDU-Politiker als Nachfolger in Frage: Sebastian Lechner, der derzeitige Fraktions- und Landesvorsitzende der Christdemokraten. Auch der AfD-Fraktionschef Klaus Wichmann hat Ambitionen auf das Amt des Ministerpräsidenten geäußert. Wie die Zeit berichtet, haben sowohl Wichmann als auch AfD-Landeschef Ansgar Schledde die Möglichkeit einer Koalition mit der CDU nicht ausgeschlossen.
Die aktuelle Landesregierung ist eine Koalition aus SPD und Grünen. Wie das Niedersächsische Portal für Landesregierung und Politik darstellt, besteht das Kabinett Weil III aus zehn Ministern und Ministerpräsident Weil. Die Grünen sind mit vier Ministern in der Regierung vertreten, darunter Julia Hamburg als stellvertretende Ministerpräsidentin und Bildungsministerin.
Die Diskussion um die Nachfolge von Stephan Weil dürfte die niedersächsische Landespolitik in den kommenden Jahren weiterhin begleiten. Die Entwicklungen auf Bundesebene, die Stärke der jeweiligen Parteien im Landtag und die persönlichen Entscheidungen der potenziellen Kandidaten werden dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/24/spd-vor-dem-umbruch-auch-in-niedersachsen
https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/der_ministerprasident/lebenslauf-von-ministerpraesident-stephan-weil-3272.html
https://www.lower-saxony.de/politics_and_state/state_government/the-lower-saxony-state-government-99165.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Cabinet_Weil_III