5.12.2024
Gutachten im Fall des verstorbenen Polizisten liegt vor

Gutachten zum Tod eines Hamburger Polizisten bei Übung in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt

Im Oktober 2021 verstarb ein 24-jähriger Hamburger Polizist während eines Ausbildungslehrgangs in Mecklenburg-Vorpommern. Nun liegt ein von der Staatsanwaltschaft Stralsund in Auftrag gegebenes rechtsmedizinisches Gutachten vor. Die Zeit berichtet, dass das Gutachten zwar vorliegt, aber noch nicht ausgewertet wurde. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die zentrale Frage der Ermittlungen sei weiterhin, ob ein früheres Eingreifen der Ausbilder den Tod des Polizisten hätte verhindern können. Der Beamte war während eines Nachtmarsches zusammengebrochen und kurz darauf verstorben.

Die Ermittlungen dauern laut Ostsee-Zeitung bereits seit drei Jahren an. Ein erstes Todesermittlungsverfahren wurde 2022 mangels eindeutiger Todesursache eingestellt, auf Beschwerde der Familie jedoch wiederaufgenommen. Das Hamburger Abendblatt berichtet, die Generalstaatsanwaltschaft gehe davon aus, dass der Polizist "sehr wahrscheinlich nicht tödlich erschöpft" gewesen wäre, wenn er sich nach den ersten Zusammenbrüchen hätte erholen dürfen.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft erläuterte, die ursprüngliche Obduktion habe keine ausreichende Grundlage für eine Verurteilung eines Ausbilders geliefert. Deshalb sei das neue Gutachten beauftragt worden, dessen Fertigstellung sich jedoch trotz der Bitte um priorisierte Bearbeitung verzögert habe. Als Grund nannte der Sprecher gegenüber dpa die hohe Arbeitsbelastung in der Rechtsmedizin. Die Zeit zitiert ihn mit den Worten: "Wir müssen das schon sehr genau lesen."

Wie RTL News berichtet, strebte der 24-Jährige eine Position bei einer Spezialeinheit der Hamburger Polizei an. Verschiedene Medien, darunter die Bild, veröffentlichten ein Polizeivideo, das den jungen Polizisten in offensichtlich schlechtem Zustand zeigt, während er aufgefordert wird, weiterzumachen. Laut Bild musste er von Kollegen aus dem Wald getragen werden. Ein Notarzt stellte am darauffolgenden Morgen in einer Kaserne bei Bad Sülze den Tod fest. Der Stern berichtet, dass die Angehörigen des Verstorbenen die lange Verfahrensdauer nicht nachvollziehen können.

Das Tageblatt berichtet, dass die Staatsanwaltschaft gegen fünf Polizeibeamte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

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