Nach einer schweren Explosion in einem Mehrfamilienhaus im Haager Stadtteil Mariahoeve am Samstagmorgen gegen 6:15 Uhr suchen Rettungskräfte weiterhin nach Vermissten. Fünf Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Die Explosion, der laut F.A.Z. eine kleinere vorausging, ereignete sich in einer Wohnung im ersten Stock und verursachte erhebliche Zerstörungen. Ein Teil des dreistöckigen Gebäudes stürzte ein, und auch benachbarte Häuser wurden beschädigt. Die F.A.Z. beschreibt den Ort des Geschehens als „kriegsgebietsähnlich“. Vier Verletzte wurden bereits am Samstag in Krankenhäuser eingeliefert. Anfangs rechneten die Rettungsdienste laut F.A.Z. mit bis zu 20 Opfern. Die Feuerwehr arbeitet weiterhin intensiv daran, mögliche Verschüttete zu bergen.
Anwohner berichteten von einem heftigen Knall, der die Umgebung erschütterte. In den sozialen Medien zirkuliert ein Video, das offenbar zwei kleinere Explosionen zeigt, gefolgt von einer großen Detonation. Bürgermeister Jan van Zanen bestätigte laut F.A.Z. eine kleinere Explosion vor der Hauptdetonation. Nach der Explosion brach ein Feuer aus, das jedoch von der Feuerwehr gelöscht werden konnte.
Die Polizei sucht nach einem Fahrzeug, das kurz nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort geflüchtet sein soll. Wie dpa meldet, bittet die Polizei die Bevölkerung um Hinweise und um die Bereitstellung von Videoaufnahmen. Die Fahndung führt zu Spekulationen über einen möglichen kriminellen Hintergrund. Antenne Bayern weist darauf hin, dass es in den Niederlanden immer wieder zu Anschlägen im kriminellen Milieu mit Sprengstoff kommt. Ob dies auch in Den Haag der Fall war, ist derzeit noch ungeklärt. Als weitere mögliche Ursachen werden laut Radio Euskirchen eine Gasexplosion oder die Explosion illegal gelagerten Feuerwerks diskutiert.
Die Ermittlungen zur Ursache der Explosion dauern an. Experten der niederländischen Behörde für Sicherheit untersuchten am Sonntag den Unglücksort. Fünf Wohnungen wurden komplett zerstört, 40 weitere mussten evakuiert werden. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt. Ein Feuerwehrsprecher schloss laut F.A.Z. nicht aus, dass weitere Opfer gefunden werden.
Baseljetzt berichtet, dass die Rettungskräfte die ganze Nacht über mit Bergungsarbeiten beschäftigt waren. Am Sonntagmorgen begannen sie, die Keller des zerstörten Gebäudes auszupumpen. Die Abriss- und Bergungsarbeiten werden im Laufe des Tages fortgesetzt.
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