Halloween, einst ein harmloser Brauch, der vor allem von Kindern zelebriert wurde, hat sich in den letzten Jahren zu einem Abend entwickelt, der zunehmend von Konflikten und Ausschreitungen überschattet wird. Wie die Zeit berichtet, bereitet sich die Polizei in Nordrhein-Westfalen mit verstärkten Kräften auf mögliche Zwischenfälle vor. In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu Vandalismus, Ruhestörungen und sogar gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) appelliert an die Bevölkerung, friedlich zu feiern und die Grenzen des Schabernacks zu beachten. Der traditionelle Ruf "Süßes oder Saures" soll nicht als Freibrief für Sachbeschädigung oder Gewalt missverstanden werden.
Was einst als harmloser Streich begann – das Verkleiden und Sammeln von Süßigkeiten – entwickelt sich immer häufiger zu kriminellen Handlungen. Wie eine Sprecherin der Polizei Unna berichtet, gehen die Streiche zunehmend über das Ziel hinaus. Glibber-Schleim im Briefkasten, Eierwürfe auf Hausfassaden, umgekippte Mülltonnen und beschädigte Blumenbeete sind nur einige Beispiele für Sachbeschädigungen, die strafrechtlich verfolgt werden können. Die Polizei appelliert an die Eltern, mit ihren Kindern über die Grenzen von Halloween-Streichen zu sprechen und die möglichen Konsequenzen aufzuzeigen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum, der oft mit Halloween-Feiern einhergeht, führt zu Problemen und sollte thematisiert werden.
In Duisburg, wo es im vergangenen Jahr zu Angriffen auf Straßenbahnen und Bushaltestellen kam, hat die Verkehrsgesellschaft DVG ihr Sicherheitskonzept überarbeitet. Die Zahl der Security-Mitarbeiter wird deutlich erhöht und im Notfall soll der ÖPNV-Betrieb sogar komplett eingestellt werden, um die Sicherheit der Fahrgäste und des Personals zu gewährleisten.
Auch in Marl, wo die Polizei im Vorjahr rund 100 gewaltbereiten Personen gegenüberstand, werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen kündigte eine mobile Videoüberwachung der Innenstadt an, um Randale, Gewalt und Waffen auf den Straßen zu verhindern. Die Polizei Wesel rät Bürgern, die sich durch überzogene Streiche bedroht fühlen, unverzüglich den Notruf 110 zu wählen.
Die Halloween-Tradition stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum und hat sich erst Ende des 20. Jahrhunderts in Europa etabliert. "All Hallows' Eve", wie Halloween ursprünglich genannt wird, wird traditionell in der Nacht zum 1. November gefeiert und hat keltische Wurzeln.
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