Überraschende Unterstützung für den Rettungsdienst: Am Freitagabend gegen 22 Uhr kam ein junger Mann zur Sanitätswache auf der Wiesn und berichtete, sein Freund liege bewusstlos auf der Straße, er habe fünf bis sechs Mass getrunken. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, machte sich ein Notfallteam auf den Weg.
Als es bei dem betrunkenen Jugendlichen ankam, bekam dieser bereits die Atemwege gesichert, wie die Aicher Ambulanz Union am Samstagabend mitteilte. Sein Helfer war Clemens Baumgärtner, Münchner Wirtschaftsreferent und Chef des Oktoberfestes.
Die Sicherung der Atemwege sei für bewusstlose Menschen besonders wichtig, da sonst die Gefahr bestehe, dass sie an ihrem Erbrochenen ersticken, erläutert Aicher. Der 16-jährige Patient kam zur Überwachung in die Sanitätsstation und wurde in den frühen Morgenstunden entlassen.
Am Donnerstag, den 3. Oktober 2024, ereignete sich auf dem Oktoberfest ein Unfall, bei dem ein vierjähriges Mädchen eine Platzwunde am Kopf erlitt. Laut Angaben der Sanitätswache der Wiesn stieß das Mädchen beim Autoscooterfahren mit seiner Mutter frontal mit einem anderen Wagen zusammen und schlug sich den Kopf am Lenkrad auf. Die Ärzte der Sanitätswache versorgten das Kind mit Wundklebestreifen, sodass nicht genäht werden musste.
Am frühen Samstagmorgen, den 5. Oktober 2024, kam es am Bahnhof Hackerbrücke zu einem Zwischenfall, bei dem ein 21-jähriger Wiesnbesucher aus Bad Kissingen ins Gleis sprang und sich zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof aufmachte. Wie t-online berichtet, mussten eine S-Bahn und zwei Regionalbahnen daraufhin einen Nothalt einleiten.
Die Bundespolizei nahm den Mann fest und leitete ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Nach Aufnahme der Personalien wurde der Mann wieder entlassen.
Bereits um 14.33 Uhr am Samstag, dem ersten Wiesn-Samstag, sei eine betrunkene Amerikanerin auf der Sanitätsstation gelandet, so Julian Tanzer von der Aicher Ambulanz gegenüber t-online. Vermutlich sei der 24-Jährigen die Kombination zwischen der Gaudi auf der Wiesn, den hohen Temperaturen und dem Alkoholkonsum nicht bekommen.
Der "Safe Space", ein Schutzraum für Frauen und Mädchen in Notlagen auf dem Oktoberfest, verzeichnete in diesem Jahr bereits 181 Hilfesuchende. Das Angebot, das seit über 20 Jahren besteht, befindet sich hinter dem Schottenhamel-Zelt, gleich neben der Wiesnwache, und bietet Unterstützung bei Problemen wie Diebstahl, dem Verlust der Begleitung, verpassten Zügen oder sexuellen Übergriffen.
Die Polizei berichtet von über 300 Straftaten seit Beginn des Oktoberfests am 21. September, darunter 31 Sexualstraftaten, einschließlich einer Vergewaltigung. Fünf Fälle von "Upskirting", dem heimlichen Filmen unter den Rock, wurden angezeigt. Auch "Grapschereien" werden ernst genommen: Ein 44-jähriger Wiesngast aus dem Ausland wurde wegen sexueller Belästigung angezeigt, nachdem er einer 18-Jährigen aus Starnberg in der Wirtsbudenstraße unter den Mantel gegriffen und sie ins Gesäß gekniffen haben soll.
Die Zahl der Frauen und Mädchen, die den "Safe Space" aufsuchen, ist im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gestiegen, was die Organisatoren auf die zunehmende Bekanntheit des Angebots zurückführen. 60 Wiesnbesucherinnen hatten ihre Begleitungen oder Wertgegenstände verloren, zwölf Mädchen und Frauen suchten Hilfe nach sexueller oder körperlicher Gewalt, und 26 Mal waren psychische Krisen der Grund für den Besuch des Schutzraums. In fünf Fällen bestand der Verdacht auf K.o.-Tropfen.
Das 14-köpfige Team des "Safe Space" bietet Beratung, Recherche, Begleitung, Decken, Geld, Taxigutscheine und Kleidung an. Außerdem gibt es Tipps zur Vorbeugung von schwierigen Situationen, wie z. B. das Notieren der Handynummer einer Vertrauensperson und das Mitführen von etwas Bargeld. Der "Safe Space" ist täglich von 18 bis 1 Uhr nachts geöffnet, ab Mittwoch bis zum Ende des Oktoberfests bereits ab 15.30 Uhr. Das Angebot ist kostenlos und richtet sich an alle Personen, "die sich als Frauen identifizieren" oder sich "aufgrund ihrer Geschlechtsidentität angesprochen fühlen". (Quelle: BR24)
Gleich am ersten Wiesn-Wochenende hatten die Sanitäter alle Hände voll zu tun. Mehr als 600 Patienten mussten allein am ersten Tag versorgt werden, wie das ZDF berichtet. Bei etwa einem Drittel lautete die Diagnose: Intoxikation, also zu viel Alkohol.
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