21.10.2024
HolocaustforscherYehudaBauerinJerusalemverstorben

Der renommierte Holocaust-Historiker Yehuda Bauer ist am Freitag im Alter von 98 Jahren in Jerusalem verstorben, wie die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) mitteilte. Bauer, der 1926 als Martin Bauer in Prag geboren wurde, entkam dem Holocaust nur knapp. Seine Familie emigrierte in letzter Sekunde nach Palästina, wie die F.A.Z. berichtet.

Bauer prägte die Holocaust-Forschung mit seinen klaren Analysen und seinem unermüdlichen Einsatz für die Erinnerungskultur. Als Direktor des Zentrums für Holocaust-Studien in Jerusalem und später als Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem setzte er sich unermüdlich für die Aufarbeitung des Holocaust und die Bekämpfung von Antisemitismus ein.

In seinen zahlreichen Büchern und Artikeln beleuchtete Bauer die historischen Hintergründe des Holocaust und analysierte die Mechanismen, die zu diesem beispiellosen Verbrechen führten. Dabei scheute er sich nicht, auch unbequeme Fragen zu stellen und die Rolle von Einzelpersonen und Institutionen kritisch zu hinterfragen.

Besonders am Herzen lag ihm die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus. Bauer warnte immer wieder vor den Gefahren des Antisemitismus und betonte, dass dieser nicht nur ein Problem der Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart sei.

Yehuda Bauer war ein Mahner und ein Aufklärer. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Holocaust-Forschung und für alle, die sich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus einsetzen.

Quelle: F.A.Z.

Source URL for above info: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/holocaust-historiker-yehuda-bauer-gestorben-gegen-die-daemonen-der-erinnerung-110060584.html

Weitere
Artikel