19.10.2024
Paralympische Spiele in Paris: Wetekam feiert Medaillendebüt

Spiele in Paris: Debütant Wetekam holt erste Paralympics-Medaille

Am Freitag, dem 30. August 2024, hat der 18-jährige Schwimmer Maurice Wetekam bei seinen ersten Paralympischen Spielen in Paris für Deutschland die erste Medaille gewonnen. Wetekam, der mit einer Fehlbildung des linken Arms zur Welt kam, sicherte sich über 100 Meter Brust überraschend die Bronzemedaille. „Es hätte nicht besser laufen können. Ich bin mega glücklich damit“, äußerte Wetekam nach seinem Wettkampf. „Unfassbar, das ist ein unglaubliches Gefühl“, fügte er hinzu.

In einem spannenden Rennen musste Wetekam sich lediglich dem Italiener Stefano Raimondi geschlagen geben, der den ersten Platz belegte, und dem Lokalmatador Hector Denayer, der die Silbermedaille gewann. Wetekam gelang mit einer Zeit von 1:07,04 Minuten eine persönliche Bestzeit, die er auf die intensive Vorbereitung und die Unterstützung seines Trainerteams sowie seiner Familie zurückführte. „Ich habe ein komplett neues Mindset aufgebaut und mein Training umgestellt“, erklärte Wetekam. „Darauf bauen wir jetzt auf und hoffen, dass es in Los Angeles 2028 noch deutlich besser wird.“

Die Paralympics in Paris sind für die deutschen Athleten bisher von gemischten Ergebnissen geprägt. Während Wetekam jubeln konnte, mussten andere Athleten wie die Schwimmerinnen Tanja Scholz und Verena Schott enttäuschende Ergebnisse hinnehmen. Schott belegte über 200 Meter Lagen den siebten Platz, verbesserte jedoch ihre Eingangszeit um sechs Sekunden. „Ich bin ein Typ, der immer besser wird, je länger der Wettkampf geht“, sagte die 35-Jährige, deren Vorbereitung durch eine schwere Atemwegserkrankung beeinträchtigt wurde. Scholz hingegen konnte in ihrer Wertungsklasse nicht mithalten und wurde Achte. „Es sind zu wenig Rennen in den kleinen Startklassen. Das heißt, dass Inklusion mehr aufleben muss, damit alle ins Wasser können“, kommentierte sie die Situation.

Im Tischtennis konnte das Frauen-Doppel Stephanie Grebe und Juliane Wolf ebenfalls Erfolge verzeichnen, obwohl sie im Finale gegen das chinesische Duo Wenjuan Huang und Yucheng Jin mit 1:3 unterlagen und somit die Goldmedaille verpassten. „Wir waren sehr nah dran. Mit jeder Minute, die das Spiel weg ist, freuen wir uns über Silber“, sagte Wolf nach dem Spiel. Ihre männlichen Kollegen Valentin Baus und Thomas Schmidberger haben sich durch ihren Finaleinzug ebenfalls die Gewissheit gesichert, mindestens mit einer Silbermedaille aus Paris abzureisen. Sie gewannen ihr Halbfinale mit einem spannenden 3:2 gegen das türkische Duo Abdullah Öztürk und Nesim Turan und stehen am Samstag im Finale um Gold.

Die ersten Wettkampftage der Paralympics haben auch einige Herausforderungen für die deutschen Teams mit sich gebracht. Die Rollstuhlbasketballerinnen verloren ihr Auftaktspiel gegen die USA mit 44:73. „Es war vielleicht nicht unser Tag, aber den darf es auch geben. Wir glauben daran, im nächsten Spiel das abzurufen, was wir können“, äußerte die 24-jährige Lisa Bergenthal nach der Niederlage. Auf der anderen Seite konnten die Sitzvolleyballer einen positiven Start hinlegen und gewannen ihr erstes Spiel gegen Brasilien mit 3:0. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte Bundestrainer Christoph Herzog nach dem überraschend deutlichen Sieg. „Wir haben heute zum richtigen Zeitpunkt zugestochen. Es war ein verdienter Sieg.“

Die Paralympischen Spiele in Paris bieten den Athleten nicht nur die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern auch die Chance, ihre persönlichen Geschichten und Herausforderungen einem breiteren Publikum zu präsentieren. Wetekams Erfolg ist ein Beispiel dafür, wie Durchhaltevermögen und harte Arbeit zu bemerkenswerten Leistungen führen können.

Die nächsten Wettkämpfe werden zeigen, ob Wetekam und seine Teamkollegen weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmen können. Mit der ersten Medaille in der Tasche und dem Blick auf zukünftige Herausforderungen sind die deutschen Athleten motiviert, ihr Bestes zu geben und weitere Erfolge zu erzielen.

Die Paralympics in Paris sind ein bedeutendes Ereignis, das nicht nur den Sport, sondern auch die Inklusion und den Kampf für Gleichheit im Sport fördert. Die Leistungen der Athleten sind eine Inspiration für viele und zeigen, dass trotz Herausforderungen Großes erreicht werden kann.

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