19.10.2024
Gaza am Scheideweg: Dringender Appell für Schutz und Hilfe
Das Schicksal des Gazastreifens bleibt weiterhin ein Brennpunkt internationaler Aufmerksamkeit. Angesichts der anhaltenden humanitären Krise und der geplanten israelischen Offensive auf Rafah fordern acht humanitäre Organisationen die Bundesregierung auf, sich bedingungslos und umfassend für den Schutz der Zivilbevölkerung und die Bereitstellung von überlebenswichtiger humanitärer Hilfe einzusetzen. Die Organisationen appellieren in einem dringenden Aufruf an die Bundesregierung, die Finanzierung für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA freizugeben und sich bei allen Konfliktparteien für die Einhaltung des Völkerrechts, den ungehinderten Zugang zu Hilfsgütern und einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand einzusetzen. Seit dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel vor über vier Monaten herrscht im Gazastreifen Krieg. Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter die Hälfte Kinder, leben in einer Lage, in der es keinen sicheren Ort für die Zivilbevölkerung gibt. Die Zahl der Opfer steigt kontinuierlich, zuletzt auf mehr als 28.000 Tote und 69.000 Verletzte. In dieser höchst alarmierenden Situation fordern die Hilfsorganisationen nachdrücklich folgende Maßnahmen: 1. Sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand: Die Bundesregierung muss sich aktiv für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand bei allen Konfliktparteien einsetzen, der die Zivilbevölkerung schützt und den ungehinderten Zugang für humanitäre Organisationen ermöglicht. 2. Wiederaufnahme der Finanzierung von UNRWA: Die gegen die ehemaligen UNRWA-Mitarbeitenden erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend, doch darf die Erfüllung der Rechenschaftspflicht nicht auf Kosten der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gehen. Ohne die Finanzierung droht UNRWA, die lebensrettende humanitäre Arbeit einstellen zu müssen. 3. Einhaltung des Völkerrechts: Die Bundesregierung muss auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts dringen, sodass der Schutz von Zivilbevölkerung, humanitären Helfern und Infrastruktur gewährleistet wird. Angriffe auf humanitäre Helfer und geschützte Zonen müssen aufhören. 4. Ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe: Nur durch ungehinderten Zugang kann die Bevölkerung im Gazastreifen lebensnotwendige Unterstützung im erforderlichen Umfang erhalten. Die Bundesregierung soll ihr diplomatisches Gewicht einsetzen, damit die Grenzübergänge Rafah und Kerem Shalom voll ausgelastet werden und Hilfsgüter die Menschen effektiv erreichen. Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen ist zum tödlichsten Ort der Welt geworden. Die Menschen sterben nicht allein aufgrund von Bombardierungen, sondern auch an Hunger und Krankheiten. Mit der Aussetzung eines Großteils der UNRWA-Finanzierung droht eine Lebensader für die Bevölkerung wegzubrechen. Keine andere Hilfsorganisation kann die Rolle von UNRWA in der humanitären Hilfe und Sicherung der Grundversorgung ersetzen. Diese anhaltende humanitäre Katastrophe in Gaza erfordert entschlossene Maßnahmen, um das Leiden der Bevölkerung zu lindern. Unterzeichnende Organisationen in Deutschland umfassen: - Aktion gegen den Hunger - CARE - Handicap International – Humanity & Inclusion - International Rescue Committee (IRC) - Norwegian Refugee Council - Oxfam Deutschland e.V. - Save the Children - Welthungerhilfe Diese Organisationen, die sich gemeinsam für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen einsetzen, fordern die Bundesregierung auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit die dringend benötigte Hilfe zu den Menschen gelangen kann und die humanitäre Krise beendet wird.
Weitere
Artikel