19.10.2024
Tod des Hamas-Militärchefs Deif als Wendepunkt im Nahost-Konflikt

Liveblog zum Krieg in Nahost: Israel bestätigt Tod von Hamas-Militärchef Deif

Am 1. August 2024 gab das israelische Militär bekannt, dass Mohammed Deif, der Militärchef der Hamas, bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet wurde. Der Angriff fand bereits am 13. Juli 2024 in der Stadt Chan Junis statt, doch die Bestätigung des Todes Deifs kam erst jetzt, nachdem neue Geheimdienstinformationen vorlagen.

Deif war eine zentrale Figur innerhalb der Hamas und galt als einer der Hauptverantwortlichen für verschiedene militärische Operationen und Angriffe gegen Israel, darunter der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023, der den aktuellen Konflikt im Gazastreifen auslöste. Die israelische Armee bezeichnete Deif als „Osama Bin Laden von Gaza“ und erklärte, dass sein Tod einen bedeutenden Schritt zur Zerschlagung der Hamas als militärische und administrativen Macht im Gazastreifen darstellt.

Das israelische Militär teilte über die Plattform X mit, dass die Operation gegen Deif präzise durchgeführt wurde. Berichten zufolge waren bei dem Luftangriff auch über 90 weitere Menschen getötet worden, darunter Zivilisten, die in der Nähe des Ziels lebten. Die Gesundheitsbehörden im Gazastreifen meldeten zudem, dass mehr als 300 Personen bei dem Angriff verletzt wurden.

Hintergrundinformationen zu Mohammed Deif

Mohammed Deif war ein langjähriges Mitglied der Hamas und spielte eine entscheidende Rolle bei der Organisation und Durchführung von militärischen Aktionen. Er war in den 1990er-Jahren an der Gründung des militärischen Arms der Hamas beteiligt und überlebte im Laufe der Jahre mehrere Tötungsversuche durch das israelische Militär. Bei einem Luftangriff im Jahr 2014 verlor er seine Frau und seinen kleinen Sohn, entkam jedoch selbst unversehrt.

Deif war nicht nur militärischer Anführer, sondern auch eine Schlüsselfigur in der strategischen Planung der Hamas. Unter seiner Führung entwickelte die Organisation ein umfangreiches Raketenarsenal und führte zahlreiche Selbstmordattentate durch. Sein Tod könnte weitreichende Folgen für die Militärstrategie der Hamas haben.

Reaktionen auf Deifs Tod

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant äußerte sich zu dem Vorfall und bezeichnete ihn als „wichtigen Meilenstein“ im Kampf gegen die Hamas. Er betonte, dass Israel nicht ruhen werde, bis alle Ziele im Krieg gegen die Hamas erreicht seien. Die Hamas hingegen hatte zum Zeitpunkt der Meldung noch keine offizielle Stellungnahme zu Deifs Tod abgegeben, was auf mögliche interne Unstimmigkeiten innerhalb der Organisation hindeutet.

Die Tötung Deifs folgt auf die kürzliche Tötung von Ismail Haniyeh, einem weiteren hochrangigen Hamas-Führer, in Teheran. Diese Entwicklungen tragen zur Zunahme der Spannungen im Nahen Osten bei und könnten zu weiteren militärischen Reaktionen seitens der Hamas und ihrer Verbündeten führen.

Internationale Reaktionen und Ausblick

Die internationale Gemeinschaft reagiert besorgt auf die Eskalation des Konflikts. Die Vereinten Nationen fordern zu einem Dialog und zu diplomatischen Bemühungen auf, um eine weitere Verschärfung der Gewalt zu vermeiden. US-Außenminister Antony Blinken appellierte an alle Konfliktparteien, Besonnenheit walten zu lassen und Schritte zu vermeiden, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten. Er betonte, dass ein Waffenstillstand der einzige Weg sei, um den Kreislauf von Gewalt und Leid zu durchbrechen.

In der Region sind die politischen Reaktionen vielfältig. Iran hat bereits mit Vergeltung gedroht und betont, dass die Tötung von Hanija nicht ungestraft bleiben werde. Auch die Hisbollah im Libanon hat auf die Entwicklungen reagiert und kündigte an, dass sie sich an den Aktionen der Hamas beteiligen werde. Diese Situation könnte zu einer weiteren Eskalation der militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten führen.

Die Sicherheitslage in der Region bleibt angespannt, und die Möglichkeit weiterer militärischer Aktionen ist hoch. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, um den Frieden in einer der konfliktbeladensten Regionen der Welt wiederherzustellen.

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