Die deutschen Basketballerinnen haben beim Olympia-Turnier in Lille ihre erste Niederlage hinnehmen müssen. Im entscheidenden Vorrundenspiel gegen das US-Team, das als einer der Hauptfavoriten auf die Goldmedaille gilt, verloren sie mit 68:87 (29:41). Trotz dieser Niederlage gibt es im deutschen Team Optimismus und Zuversicht für die bevorstehenden Herausforderungen in der Endrunde in Paris.
Die deutsche Mannschaft, unter der Leitung von Bundestrainerin Lisa Thomaidis, trat gegen die USA selbstbewusst auf und ließ sich nicht von der Reputation des Gegners einschüchtern. Die Spielerinnen klatschten nach dem Spiel freundlich mit den US-Stars ab und erhielten einen herzlichen Applaus von den Zuschauern in Lille. Satou Sabally, die mit 15 Punkten die beste Werferin der deutschen Mannschaft war, äußerte sich nach dem Spiel positiv: „Wir nehmen auf jeden Fall viel mit. Ich finde, dass dieses Spiel nicht wirklich reflektiert, wer wir sind. Ich hatte Spaß und darum geht es. Wir sind im Viertelfinale.“
Mit dieser Niederlage beendet das Team die Gruppenphase als Zweiter hinter den USA. Die genaue Auslosung der Gegner für das Viertelfinale, das am Mittwoch in Paris stattfindet, wird erst am Sonntagabend bekannt gegeben. Wahrscheinliche Gegner sind Vize-Europameister Spanien oder Serbien, gegen die Deutschland bereits beim Qualifikationsturnier in Brasilien im Februar gewonnen hat.
Ein besorgniserregender Aspekt des Spiels war die Verletzung von Leonie Fiebich, die sich im dritten Viertel eine Handverletzung zuzog und nicht mehr weiterspielen konnte. Zudem musste das Team auf Nyara Sabally verzichten, die nach einer leichten Gehirnerschütterung im Auftaktspiel gegen Belgien noch nicht fit genug war. Diese Ausfälle könnten sich als kritisch erweisen, insbesondere in der entscheidenden Phase des Turniers.
Die deutschen Spielerinnen zeigten von Beginn an eine beeindruckende Leistung. Vor allem Fiebich, die in der WNBA bei den New York Liberty spielt, war entschlossen und erzielte im ersten Viertel acht Punkte. Dies trug dazu bei, dass Deutschland überraschend mit 15:6 in Führung ging und die US-Trainerin Cheryl Reeve zu einer frühen Auszeit zwang. Nach dem ersten Viertel führte Deutschland sensationell mit 19:16.
Die USA, die als ungeschlagene Olympiasieger gelten, mussten ihre beste Turnierleistung abrufen, um das deutsche Team in den Griff zu bekommen. Durch aggressive Defensivarbeit und eine präzisere Spielweise gelang es ihnen, die Partie zu drehen und zur Halbzeit mit zwölf Punkten zu führen. Die amerikanische Mannschaft, die seit 1992 kein Olympiaspiel mehr verloren hat, zeigte ihre Erfahrung und ihre Fähigkeit, sich in kritischen Momenten zu steigern.
Die Intensität der US-Spielerinnen führte zu zahlreichen Ballverlusten auf deutscher Seite, was die Amerikanerinnen ausnutzten, um ihre Führung auszubauen. Satou Sabally hatte nach einem starken Beginn Schwierigkeiten und leistete sich einige Fehler, die das deutsche Team in eine unangenehme Lage brachten. Trotz aller Bemühungen konnte Deutschland die Partie nicht mehr entscheidend beeinflussen, insbesondere nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Fiebich.
Trotz der Niederlage gegen das US-Team zeigt sich die deutsche Mannschaft kämpferisch und optimistisch für die kommenden Herausforderungen im Viertelfinale. Die Spielerinnen blicken zuversichtlich auf die nächsten Spiele und sind entschlossen, ihr bestes Spiel abzurufen. Das Team hat bewiesen, dass es in der Lage ist, mit den besten Mannschaften der Welt zu konkurrieren, und die kommenden Spiele könnten entscheidend für die weitere Entwicklung des deutschen Frauenbasketballs sein.
Mit einem starken Teamgeist und der Unterstützung von Trainerin Lisa Thomaidis werden die deutschen Basketballerinnen alles daran setzen, im Viertelfinale eine gute Leistung zu zeigen und möglicherweise den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.
