Rund 800 Männer aus Lauda-Königshofen und Umgebung sind aufgerufen, in den kommenden Tagen an einem freiwilligen DNA-Massentest teilzunehmen. Die Ermittler erhoffen sich davon neue Hinweise auf den oder die Täter, die vor über einem Jahr eine Obdachlose im Ortsteil Unterbalbach brutal attackiert hatten. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sei die Auswahl der Männer allein aufgrund ihres Wohnorts erfolgt. Ein konkreter Tatverdacht gegen die Männer bestehe nicht.
Der Angriff auf die heute 62-jährige Frau ereignete sich am 28. Juli 2023 in der Nähe eines Sportplatzes. Die Frau wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen unter ihrem Einkaufswagen gefunden. Ihre Habseligkeiten lagen verstreut um sie herum. Seit dem Verbrechen ist die Frau querschnittsgelähmt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Am Tatort wurden DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers, an Gegenständen und am Opfer selbst gefunden, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten. Jürgen Engel vom Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim erklärte gegenüber dem SWR, dass die Polizei bisher 124 Spuren nachgegangen sei. Die gesicherten DNA-Spuren deuten auf ein oder zwei männliche Täter hin.
Die Ermittler versichern, dass die im Rahmen des Massentests erhobenen DNA-Proben ausschließlich mit den Spuren vom Tatort abgeglichen werden. Ein Vergleich mit Datenbanken oder eine Speicherung der DNA-Sequenz sei nicht vorgesehen. Die Abgabe der Speichelprobe ist zunächst freiwillig. Wer sich jedoch weigert, muss mit einer Überprüfung rechnen, erklärte Engel. Sollte sich bei der Überprüfung herausstellen, dass keine nachvollziehbaren Gründe für die Weigerung vorliegen, kann ein Gericht eine Zwangsabgabe der DNA-Probe verordnen.
Die Auswertung der Proben wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern. Die Kosten für den Massentest belaufen sich auf schätzungsweise 15.000 bis 20.000 Euro. Sollten sich keine Übereinstimmungen mit den DNA-Spuren vom Tatort ergeben, erwägen die Ermittler, den Kreis der Teilnehmer zu erweitern.
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