19.10.2024
Hunter Schafer über ihre Rolle in Cuckoo und Herausforderungen als Transfrau

Hunter Schafer in Cuckoo: „Ich bin nicht unbedingt ein Horror-Fan“

Hunter Schafer, bekannt aus der Erfolgsserie „Euphoria“, hat in ihrem neuesten Film „Cuckoo“ die Hauptrolle übernommen. Die 1998 geborene Schauspielerin, die als Transfrau in der Filmbranche auf sich aufmerksam gemacht hat, spricht in einem Interview über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und die Bedeutung ihrer Rolle im deutschen Horrorfilm.

Ein neuer Schritt in der Karriere

Nach ihrem Durchbruch in „Euphoria“ und weiteren Rollen in Filmen wie „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes“ hat Schafer nun die Gelegenheit, in „Cuckoo“ die Protagonistin zu spielen. Dies ist ihr erster Hauptrolle in einem Kinofilm. Im Interview äußert sie, dass sie beim Drehen des Films einen gewissen Druck verspürte, da es sich um ihre erste große Rolle handelte. „Cuckoo“ war nach „Euphoria“ ihr allererster Kinofilm, was die Situation für sie besonders herausfordernd machte.

Die Faszination des Genres

Obwohl „Cuckoo“ ein Horrorfilm ist, gesteht Schafer, dass sie nicht unbedingt ein Fan des Genres ist. Sie bevorzugt Science-Fiction und Thriller, was sich auch in der Struktur des Films widerspiegelt. „Cuckoo“ kombiniert Elemente aus verschiedenen Genres und bietet eine interessante Mischung, die auch für Zuschauer, die normalerweise keine Horrorfilme mögen, ansprechend sein könnte. Schafer erwähnt, dass sie den Film privat durchaus ansehen würde, trotz seiner ungewöhnlichen und schrägen Elemente.

Zusammenarbeit mit Tilman Singer

Die Regie und das Drehbuch von „Cuckoo“ stammen von Tilman Singer, einem Regisseur, der für Schafer zunächst unbekannt war. Beim ersten Lesen des Drehbuchs hatte sie das Gefühl, dass ihr der Kontext der Geschichte fehlte. Doch nach dem Ansehen von Singers erstem Film „Luz“ konnte sie seine Vision besser nachvollziehen. Die Zusammenarbeit mit Singer beschreibt sie als angenehm und freundschaftlich, was ihr half, sich in die Rolle einzufinden.

Vorbereitung und Lernen

Die Vorbereitungszeit vor den Dreharbeiten war für Schafer entscheidend. Aufgrund der COVID-19-Pandemie verzögerte sich der Beginn der Dreharbeiten, was ihr jedoch die Möglichkeit gab, sich intensiver auf ihre Rolle vorzubereiten. Sie musste nicht nur Schauspieltechniken erlernen, sondern auch Zeichensprache und das Spielen von Bass, sowie einige Stunt- und Kampfszenen üben. Diese Vorbereitung trug dazu bei, dass sie sich während der Dreharbeiten sicherer fühlte.

Ernährungsumstellung in Deutschland

Ein weiterer interessanter Aspekt von Schafer's Zeit in Deutschland war ihre Ernährungsumstellung. Nach sieben Jahren ohne Fleisch beschloss sie, ihre Gewohnheiten zu ändern, und entdeckte die deutsche Küche, insbesondere die Currywurst, die sie als köstlich beschreibt. Diese Erfahrung zeigt, wie sehr sie sich auf das Leben und die Kultur in Deutschland eingelassen hat.

Die Verantwortung der Popularität

Die Popularität, die Schafer durch ihre Rollen erlangt hat, bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich. Sie reflektiert über die Herausforderungen, die mit dem plötzlichen Ruhm einhergehen, und die damit verbundene Vorbildfunktion, die ihr als Transfrau zugeschrieben wird. Schafer gibt zu, dass es nicht einfach ist, ein Vorbild zu sein, während man selbst noch auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Dennoch erkennt sie die Bedeutung dieser Rolle an und sieht es als etwas Besonderes, dass Menschen zu ihr aufblicken.

Kreative Ausdrucksformen

Ursprünglich plante Schafer, nach London zu ziehen, um Kunst und Modedesign zu studieren. Doch verschiedene Modeljobs führten sie nach New York, wo sie schließlich die Gelegenheit bekam, für „Euphoria“ vorzusprechen. Sie betont, dass es ihr vor allem darum geht, kreativ zu arbeiten und sich künstlerisch auszudrücken, egal ob durch Schauspielerei oder bildende Kunst.

Fazit

Hunter Schafer hat mit ihrer Rolle in „Cuckoo“ einen weiteren Schritt in ihrer Karriere gemacht. Der Film bietet nicht nur eine spannende Geschichte, sondern auch eine Plattform für Schafer, um ihre Talente und ihre Perspektive als Transfrau in der Filmindustrie zu zeigen. Ihre Erfahrungen und Gedanken über die Herausforderungen des Ruhms und die Verantwortung als Vorbild sind inspirierend und zeigen, dass der Weg zur Selbstfindung ein kontinuierlicher Prozess ist.

„Cuckoo“ verspricht, ein fesselnder Film zu werden, der sowohl Horror- als auch Thriller-Elemente vereint und die Zuschauer in eine ungewöhnliche und gruselige Welt eintauchen lässt.

Quellen: FAZ.NET

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