Die Automobilindustrie in Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen. Wie die Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, Barbara Resch, laut einer dpa-Meldung in der Zeit feststellte, hinkt der Südwesten bei Themen wie E-Autos, Batterietechnologien und Software hinterher. Resch sieht die Zeiten, in denen "Made in Baden-Württemberg" als Spitzenqualität galt, schwinden. Sie betont die Notwendigkeit, die richtigen Weichen zu stellen, um den Wohlstand in Baden-Württemberg zu erhalten, der stark von der Industrie abhängt.
Die Lage in der Industrie ist generell angespannt. Resch äußerte laut Zeit ihre Sorge über die anhaltend schlechten Rahmenbedingungen wie Energiekosten, Bürokratie und Infrastruktur. Sie befürchtet, dass Unternehmen weiterhin Arbeitsplätze abbauen oder ins Ausland verlagern könnten, wenn sich die Situation nicht ändert. Diese Einschätzung deckt sich mit Berichten der Automobilwoche, die von Kostensenkungsmaßnahmen in jedem zweiten IG-Metall-Betrieb im Südwesten berichtet. Roman Zitzelsberger, Bezirkschef der IG Metall, kritisiert Unternehmen, die den Wandel mit veralteten Konzepten angehen und Standorte kaputtsparen. Er fordert ein Bekenntnis zu den deutschen und europäischen Standorten sowie einen fairen Dialog zur Transformation.
Die Automobilwoche berichtet von Demonstrationen und Protesten gegen Stellenstreichungen bei Zulieferern wie Mahle, Marquardt, Continental, Mann und Hummel. Diese Entwicklungen unterstreichen die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Auch die dpa-Meldung in der Zeit erwähnt Sparmaßnahmen bei großen Autobauern wie Mercedes-Benz und Porsche sowie den Stellenabbau bei Zulieferern wie Bosch und ZF.
Ein Hoffnungsschimmer ist laut der Zeit ein kürzlich mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall abgeschlossener Tarifvertrag. Dieser soll sowohl kriselnden Unternehmen als auch solchen mit hohem Arbeitsaufkommen helfen. Beschäftigte können damit vorübergehend in anderen Betrieben eingesetzt werden, um Kurzarbeit zu vermeiden. Gleichzeitig betont das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die Bedeutung der Automobilindustrie als größten industriellen Arbeitgeber des Landes und ihren Beitrag zu Innovation und Internationalisierung. Der Strategiedialog Automobilwirtschaft in Niedersachsen, an dem die Landesregierung, die IG Metall und der Verband der Metallindustriellen Niedersachsen beteiligt waren, zeigt die Bemühungen, die Transformation der Branche zu begleiten und zu gestalten.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/02/ig-metall-zur-autoindustrie-uns-haben-einige-ueberholt
https://www.automobilwoche.de/nachrichten/ig-metall-fordert-weitsicht-statt-streichkonzerte
https://www.mw.niedersachsen.de/startseite/themen/wirtschaft/industrie/automobilindustrie/automobilindustrie-in-niedersachsen-16005.html
https://www.igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de/fileadmin/user/News/2023/Bilder/IGM-Flugblatt-202303-PowerCo-ENG-Web.pdf