September 3, 2024
Intel setzt auf neue Chips für eine starke Rückkehr im PC-Markt

PC-Markt: Intel will mit neuen Chips die Zukunft im PC-Markt sichern

Intel hat angekündigt, mit einer neuen Generation von Chips, den Core Ultra 200V, im PC-Markt wieder Fuß fassen zu wollen. Diese Chips, die unter dem Codenamen Lunar Lake entwickelt wurden, sollen leistungsstärker und effizienter sein als die Produkte der Konkurrenten Qualcomm und AMD. Diese Ankündigung erfolgte am Rande der Technik-Messe IFA in Berlin, wo Intel betonte, dass die neuen Prozessoren automatisch mit jeglicher Software für Windows-PCs kompatibel sein sollen, da sie auf der etablierten X86-Architektur basieren.

Die ersten Verbraucher-PCs, die mit den neuen Chips ausgestattet sind, werden am 24. September 2024 in den Handel kommen und können bereits vorbestellt werden. Zudem plant Intel, Computer für Unternehmen Anfang des kommenden Jahres auf den Markt zu bringen.

Herausforderungen für Intel im PC-Markt

In den letzten Jahren sah sich Intel im PC-Geschäft zunehmendem Druck ausgesetzt. Ein bedeutender Rückschlag war der Umstieg von Apple bei seinen Mac-Computern von Intel-Prozessoren auf eigene Chip-Systeme, die auf der Architektur des britischen Halbleiter-Designers Arm basieren. Diese Umstellung führte zu deutlich längeren Batterielaufzeiten und einer verbesserten Leistung der MacBooks. Apple profitiert zudem davon, dass alle Geräte nun auf derselben Chip-Architektur laufen, was die Softwareentwicklung vereinfacht.

Ein weiterer Rückschlag für Intel war die Einführung von Microsofts neuer Computer-Kategorie namens Copilot+PC, die speziell auf KI-Anwendungen ausgerichtet ist. Zu Beginn wurden in diesen Geräten ausschließlich Chips von Qualcomm verwendet, was Intel in einer schwachen Position ließ, da die Lunar-Lake-Chips zu diesem Zeitpunkt noch nicht marktreif waren. Qualcomm, der Hauptkonkurrent von Intel, setzt ebenfalls auf Arm-Architekturen und hat sich zum Ziel gesetzt, Intel im Windows-PC-Markt Konkurrenz zu machen.

Kompatibilität als Verkaufsargument

Intel versucht nun, mit den neuen Lunar-Lake-Chips zurückzuschlagen. Der Konzern hebt hervor, dass diese Chips insbesondere im Gaming-Bereich eine bessere Leistung bieten als die Konkurrenz von Qualcomm. Zudem wird darauf hingewiesen, dass 23 PC-Spiele nicht mit Qualcomm-Chips kompatibel sind. Dies liegt an der unterschiedlichen Architektur, die es erforderlich macht, dass Windows-Software für Arm-Computer entweder umgeschrieben oder mit Hilfe von Übertragungssoftware ausgeführt werden muss.

Zusätzlich werden neue KI-Funktionen von Copilot+PC für Käufer der neuen Computer mit Intel-Chips erst im November 2024 durch Updates des Windows-Betriebssystems verfügbar sein. Diese Verzögerung könnte potenzielle Käufer abschrecken, die auf die neuesten Funktionen warten möchten.

Die Zukunft von Intel

Die Lunar-Lake-Chips könnten ein Schlüsselprodukt für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Intel darstellen. Der Konzern sieht sich jedoch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, da er kürzlich ein Sparprogramm ankündigte, das den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen vorsieht. Dies ist eine Reaktion auf anhaltende finanzielle Verluste, die Intel in den letzten Jahren erlitten hat.

Zusätzlich wird berichtet, dass Intel auch drastischere Maßnahmen in Betracht zieht, einschließlich der Aufgabe von Fabrikprojekten. Trotz dieser Herausforderungen plant Intel den Bau eines neuen Werks in Magdeburg, das mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Milliarden Euro zu den größten Projekten des Unternehmens gehört.

Die Ankündigung der neuen Chips von Intel wird von der Branche aufmerksam verfolgt, da sie möglicherweise einen Wendepunkt für den Halbleiter-Pionier darstellen könnte. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Intel in der Lage ist, seine Marktanteile zurückzugewinnen und sich im zunehmend umkämpften PC-Markt zu behaupten.

Insgesamt zeigt die Situation von Intel die dynamischen Veränderungen im Technologie- und PC-Markt, in dem Innovation und Anpassungsfähigkeit entscheidend sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Quellen: Zeit Online, Handelsblatt, Badische Neueste Nachrichten, Tageblatt.

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