19.10.2024
Islamische Friedenskonferenz in Mendig zieht große Teilnehmerzahl an

Religion: 50.000 Menschen zu islamischer Konferenz erwartet

In Mendig, Rheinland-Pfalz, wird in den kommenden Tagen eine bedeutende Veranstaltung stattfinden, die die Aufmerksamkeit von Gläubigen und Interessierten auf sich zieht. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), eine reformistische muslimische Gemeinschaft, erwartet rund 50.000 Teilnehmer zu ihrer jährlichen Friedenskonferenz. Diese Veranstaltung gilt als die größte islamische Friedenskonferenz in Deutschland und wird unter dem Motto "Liebe für alle, Hass für keinen" durchgeführt, das auch als Leitspruch der Gemeinschaft bekannt ist.

Die Konferenz findet auf dem Flugplatz Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz statt, wo Ehrenamtliche eine Zeltstadt errichten, um die große Anzahl an erwarteten Besuchern zu beherbergen. Diese dreitägige Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen, interreligiöse Dialoge und gemeinschaftliche Aktivitäten. Ein zentraler Höhepunkt der Konferenz wird die Ansprache des weltweiten Oberhaupts der Ahmadiyya-Bewegung, Kalif Mirza Masroor Ahmad, sein, der die Teilnehmer mit seiner Botschaft der Toleranz und des Friedens ansprechen wird.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft hat sich in Deutschland seit ihrer Gründung vor über 100 Jahren etabliert und zählt heute etwa 55.000 Mitglieder im Land. Weltweit wird die Zahl der Anhänger auf rund zehn Millionen geschätzt. Die Gemeinschaft versteht sich als reformistische Bewegung innerhalb des Islam, wird jedoch von vielen traditionellen Muslimen, einschließlich Sunniten und Schiiten, nicht als Teil des Islams anerkannt.

Die jährliche Friedenskonferenz bietet nicht nur den Mitgliedern der Gemeinschaft die Möglichkeit zur Versammlung, sondern auch Nicht-Muslimen, die an interkulturellem Austausch interessiert sind. Während der Konferenz sind verschiedene Aktivitäten geplant, darunter Gebete, Vorträge und Diskussionsrunden, die darauf abzielen, das Verständnis zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Im vergangenen Jahr fand die Konferenz in Stuttgart statt, wo die Ahmadiyya-Gemeinschaft ihr 100-jähriges Bestehen in Deutschland feierte. Diese Jubiläumsveranstaltung zog ebenfalls eine große Anzahl von Teilnehmern an und verdeutlichte die wachsende Präsenz und den Einfluss der Gemeinschaft in der deutschen Gesellschaft. Die Ahmadiyya-Gemeinde engagiert sich aktiv in sozialen Projekten und versucht, durch verschiedene Initiativen und Veranstaltungen Brücken zu anderen Gemeinschaften zu schlagen.

Die Organisation dieser Konferenz ist das Ergebnis monatelanger Planung und Vorbereitung, um sicherzustellen, dass die Veranstaltung reibungslos verläuft und den Teilnehmern eine sichere und einladende Umgebung bietet. Die Mitglieder der Gemeinschaft arbeiten zusammen, um die Logistik zu bewältigen, einschließlich der Bereitstellung von Unterkünften, Verpflegung und Sicherheitsmaßnahmen.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie sich von jeglicher Form von Extremismus distanziert. Die Gemeinschaft setzt sich für Frieden, Toleranz und eine friedliche Koexistenz aller Menschen ein, unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit. Diese Prinzipien werden während der Konferenz durch verschiedene Reden und Diskussionen hervorgehoben, die darauf abzielen, die positiven Werte des Islam zu fördern und ein besseres Verständnis der Religion zu schaffen.

Die Konferenz in Mendig wird auch als Gelegenheit gesehen, um die Herausforderungen zu diskutieren, denen Muslime in Deutschland gegenüberstehen, und um Strategien zu entwickeln, wie diese Herausforderungen angegangen werden können. Die Ahmadiyya-Gemeinschaft hat in der Vergangenheit betont, dass der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen entscheidend ist, um Vorurteile abzubauen und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.

Insgesamt wird die Veranstaltung in Mendig als ein bedeutendes Ereignis für die Ahmadiyya-Gemeinschaft und die muslimische Gemeinschaft in Deutschland betrachtet. Sie bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und fördert das Verständnis zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen. Die Konferenz wird voraussichtlich nicht nur die Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinschaft anziehen, sondern auch ein breiteres Publikum, das an interreligiösen Dialogen und kulturellem Austausch interessiert ist.

Die Vorbereitungen für die Konferenz sind in vollem Gange, und die Organisatoren sind zuversichtlich, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat lädt alle Interessierten ein, an dieser bedeutenden Zusammenkunft teilzunehmen und sich aktiv an den Diskussionen und Aktivitäten zu beteiligen.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft hofft, dass die Konferenz dazu beiträgt, ein positives Bild des Islam zu vermitteln und den interreligiösen Dialog zu fördern, um ein besseres Verständnis und eine friedliche Koexistenz in der Gesellschaft zu erreichen.

Die Veranstaltung ist ein Beispiel für das Engagement der Ahmadiyya-Gemeinschaft, ihre Botschaft von Frieden und Toleranz zu verbreiten und aktiv zur Gesellschaft beizutragen.

Quellen: Zeit, Stern, Deutschlandfunk.

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