19.10.2024
Israel erklärt 48-stündigen Ausnahmezustand aufgrund steigender Spannungen mit der Hisbollah

Konflikte: Israel ruft 48-stündigen Ausnahmezustand aus

Am 25. August 2024 hat das israelische Verteidigungsministerium einen landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen, der seit 6:00 Uhr Ortszeit (05:00 Uhr MESZ) für die Dauer von 48 Stunden gilt. Verteidigungsminister Joav Galant gab diese Entscheidung bekannt, nachdem die Spannungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz erheblich zugenommen hatten.

Die Ausrufung des Ausnahmezustands erfolgt inmitten eines sich zuspitzenden Konflikts, der durch die Tötung des hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr in Beirut vor einem Monat ausgelöst wurde. Schukr war bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, was die Hisbollah dazu veranlasste, Vergeltungsmaßnahmen anzudrohen.

Militärische Aktionen und Reaktionen

Unmittelbar vor der Ausrufung des Ausnahmezustands führte das israelische Militär Angriffe auf mehrere Stellungen der Hisbollah im Libanon durch. Diese Angriffe wurden als präventive Maßnahme gegen eine vermeintliche Bedrohung durch die Miliz gerechtfertigt. Der Armeesprecher Daniel Hagari teilte mit, dass die Hisbollah sich auf einen Raketenangriff auf israelisches Gebiet vorbereite und dass die israelischen Streitkräfte in einem Akt der Selbstverteidigung handeln würden.

Die israelische Luftwaffe setzte Dutzende Kampfflugzeuge ein, um Ziele anzugreifen, die als unmittelbare Gefahr für die israelische Zivilbevölkerung angesehen wurden. Diese militärischen Operationen sind Teil einer umfassenderen Strategie, um die Sicherheit Israels in einer zunehmend angespannten regionalen Lage zu gewährleisten.

Die Rolle der Hisbollah

Die libanesische Hisbollah hat in der Folge der israelischen Angriffe erklärt, dass sie mit ihrem eigenen Vergeltungsangriff begonnen habe. Die Miliz gab an, dass sie zahlreiche Raketen und Drohnen auf israelische Ziele abgefeuert habe, um auf die Tötung ihres Kommandeurs zu reagieren. Diese militärischen Aktivitäten wurden von Sicherheitskreisen im Libanon bestätigt, die von einer erhöhten militärischen Aktivität der Hisbollah berichteten.

Die Hisbollah hat in der Vergangenheit immer wieder erklärt, dass sie bereit sei, militärische Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen, insbesondere als Antwort auf israelische Angriffe im Libanon. Diese Dynamik hat zu einer Eskalation der Gewalt in der Region geführt, die sowohl Israel als auch den Libanon betrifft.

Internationale Reaktionen und Sicherheitslage

In Reaktion auf die steigenden Spannungen und die militärischen Aktivitäten hat der israelische Rettungsdienst die höchste Bereitschaftsstufe ausgerufen. Dies geschah in Anbetracht der unmittelbaren Bedrohungslage an der Grenze zum Libanon. Zudem wurde der internationale Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv vorübergehend geschlossen, und ankommende Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.

Die USA, die als Schutzmacht Israels gelten, haben ebenfalls auf die Situation reagiert, indem sie zusätzliche militärische Ressourcen in die Region verlegt haben. Dies umfasst Kriegsschiffe und ein mit Raketen bestücktes Atom-U-Boot, um Israel im Falle eines Angriffs durch Kräfte im Libanon oder den Iran zu unterstützen.

Ausblick auf die Verhandlungen

Die eskalierenden Konflikte zwischen Israel und der Hisbollah finden vor dem Hintergrund laufender Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen statt. Vertreter der Hamas sind nach Kairo gereist, um an Gesprächen teilzunehmen, die darauf abzielen, eine Einigung zu erzielen, die möglicherweise auch die Spannungen mit der Hisbollah und dem Iran beeinflussen könnte. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Ägyptens und Katars, hofft, dass durch diese Verhandlungen eine weitere Eskalation des Konflikts verhindert werden kann.

Die Situation bleibt angespannt, und die Entwicklungen in den kommenden Stunden und Tagen werden entscheidend sein für die Stabilität in der Region und die Sicherheit der Zivilbevölkerung sowohl in Israel als auch im Libanon.

Quellen: dpa, SZ, Handelsblatt, t-online

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