19.10.2024
Fortschritte beim Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg

Autobahnbau: Lies treibt A39-Lückenschluss Lüneburg-Wolfsburg voran

Das Verkehrsministerium Niedersachsen hat die Planungen für den Lückenschluss der Autobahn A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg weiter vorangetrieben. Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) gab bekannt, dass die Umsetzung der Ortsumgehung Ehra im Landkreis Gifhorn beginnen kann. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat die notwendigen Mittel bereitgestellt, um die Bauarbeiten voranzutreiben. Ein Baubeginn wird für das Frühjahr 2025 erwartet.

In einer Mitteilung des Ministeriums wurde betont, dass alles unternommen werde, um dieses bedeutende Infrastrukturprojekt zügig umzusetzen. Die bereitgestellten Mittel sollen es der Autobahn GmbH ermöglichen, noch in diesem Jahr die Ausschreibungen für die Bauarbeiten zu veröffentlichen.

Die Planungen für den südlichen Abschnitt der A39 hatten 2019 eine Unterbrechung erfahren, als das Bundesverwaltungsgericht die Baupläne stoppte. Der neue Planfeststellungsbeschluss, der zuletzt öffentlich ausgelegt wurde, soll sicherstellen, dass im Abschnitt von Weyhausen bis Ehra (14,2 Kilometer) kein belastetes Regenwasser von den Fahrbahnen ins Grundwasser sickert. Die Kosten für dieses Teilstück belaufen sich auf mehr als 200 Millionen Euro und umfassen die Auffahrten Weyhausen und Ehra-Lessien sowie die Tank- und Rastanlage „Tappenbecker Moor“.

Allerdings hat das Ministerium aufgrund möglicher Klagen von Naturschutzverbänden den Sofortvollzug für dieses Autobahnteilstück ausgesetzt, bis der genaue Baubeginn feststeht. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass dadurch zunächst keine Eilverfahren eingeleitet werden können. Minister Lies hat angekündigt, weiterhin den Dialog mit dem Umweltverband BUND zu suchen, um eine Einigung ohne rechtliche Auseinandersetzungen zu erreichen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat ebenfalls seine Unterstützung für den neuen Abschnitt der A39 ausgesprochen. Er betonte, dass die Autobahn eine optimale Verbindung zwischen Lüneburg und Wolfsburg schaffen und die Hinterlandanbindung zu den norddeutschen Häfen stärken werde. Die Autobahn GmbH hat den gesetzlichen Auftrag, den rund 106 Kilometer langen Neubau zu planen und umzusetzen, wobei die Gesamtkosten auf etwa 1,69 Milliarden Euro geschätzt werden.

Die A39 wird in zwei Hauptabschnitte unterteilt: Der nördliche Teil führt von Hamburg nach Lüneburg, während der südliche Teil von Wolfsburg über Braunschweig nach Salzgitter verläuft. Pendler in der Region wünschen sich eine durchgehende Verbindung, während Umweltschützer vehement gegen den Bau der Autobahn argumentieren.

Die A39 ist Teil eines größeren Plans zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Niedersachsen und soll nicht nur die Erreichbarkeit der Städte verbessern, sondern auch den Verkehr auf den stark belasteten Autobahnen A7, A24 und A2 entlasten. Der geplante Lückenschluss wird in sieben Planungsabschnitte unterteilt, die sich derzeit in verschiedenen Phasen der Planung und Genehmigung befinden.

Die ersten drei Abschnitte befinden sich bereits im Planfeststellungsverfahren, während die Abschnitte vier bis sechs in der Entwurfsplanung sind. Der letzte Abschnitt, der von Ehra bis Wolfsburg führt, wurde bereits im Jahr 2018 genehmigt, jedoch aufgrund von Klagen überarbeitet.

Die Notwendigkeit des Autobahnausbaus wird von vielen Seiten betont, insbesondere von der Wirtschaft, die auf eine verbesserte Anbindung an die norddeutschen Häfen angewiesen ist. Die Handelskammer Hamburg hat sich ebenfalls für eine zügige Umsetzung der A39 ausgesprochen, da sie eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Freien und Hansestadt Hamburg darstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg ein bedeutendes Infrastrukturprojekt darstellt, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die notwendigen Genehmigungen zu erhalten und die Bauarbeiten planmäßig zu starten.

Quellen: Zeit Online, dpa, Grafschafter Nachrichten, Goslarsche Zeitung.

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