Israels Regierung erhöht den Druck auf die G20-Staaten im Vorfeld des bevorstehenden Gipfeltreffens in Rio de Janeiro, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Der israelische Außenminister Gideon Saar äußerte sein Missfallen über einen Entwurf der Abschlusserklärung, den er als „unausgewogen und einseitig zulasten Israels gefasst“ bezeichnete. Saar habe laut dpa am Wochenende mit mehreren Außenministern der G20-Länder telefoniert und seine Bedenken zum Ausdruck gebracht.
Saar forderte auf der Onlineplattform X, dass die Abschlusserklärung des zweitägigen Gipfels, der am Montag in Rio beginnt, mehrere Punkte zwingend enthalten müsse. Dazu zählte er die Anerkennung des israelischen Rechts auf Selbstverteidigung, die Forderung nach Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie die Verurteilung der Hamas und Hisbollah. „Eine Erklärung, die diese Punkte nicht erwähnt, gefährdet Frieden und Sicherheit und wird nur den Iran und seine Verbündeten ermutigen, weiter Instabilität im ganzen Nahen Osten zu säen“, zitiert die dpa Saars Beitrag.
Wie die Zeit am 17.11.2024 berichtete, wird das Kriegsgeschehen im Nahen Osten auch Thema des G20-Gipfels in Brasilien sein. Israels Regierung möchte dabei ihre Interessen gewahrt sehen. Der Iran gilt als wichtigster Unterstützer der Hamas und der Hisbollah sowie weiterer islamistischer Milizen, die Israel feindlich gesinnt sind. Israel selbst ist kein Mitglied der G20. Saudi-Arabien ist der einzige arabische Vertreter in der Staatengruppe.
Ähnlich berichtet auch die Badische Zeitung über den Druck Israels auf die G20-Staaten vor dem Gipfel in Rio. Die Zeitung betont ebenfalls die Forderung Israels nach Anerkennung seines Rechts auf Selbstverteidigung und die Freilassung der Geiseln. Die Grafschafter Nachrichten berichten ebenfalls über den Druck Israels und zitieren Saars Äußerungen zur Bedeutung der Einbeziehung der genannten Punkte in die Abschlusserklärung.
Die Nordsee-Zeitung erwähnt in einem Artikel über den G20-Gipfel zwar nicht explizit den Druck Israels, berichtet aber über die Teilnahme von Bundeskanzler Scholz am Gipfel und dessen bilaterale Gespräche. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet ebenfalls über den G20-Gipfel und erwähnt dabei die Kritik aus Kiew an einem Telefonat zwischen Kanzler Scholz und dem russischen Präsidenten Putin.
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