Der Buß- und Bettag, der am 20. November 2024 begangen wird, ist ein wichtiger Tag für Protestanten, insbesondere in Bayern. Wie die Zeit (Zeit Online, 17.11.2024) berichtet, ist er jedoch kein gesetzlicher Feiertag mehr, was zu einer ungewöhnlichen Situation führt: Schüler haben schulfrei, Arbeitnehmer hingegen nicht.
Die Abschaffung des Buß- und Bettags als gesetzlicher Feiertag in den meisten Bundesländern erfolgte 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Einzig Sachsen behielt den Feiertag bei. In Bayern blieb jedoch die Regelung bestehen, dass Schüler an diesem Tag nicht zur Schule gehen müssen. Dies liegt daran, dass evangelischen Lehrkräften die Möglichkeit gegeben werden soll, einen Gottesdienst zu besuchen, wie das Kultusministerium betont. Die Allgäuer Zeitung (Allgäuer Zeitung, 12.11.2024) berichtet, dass der Tag an vielen Schulen als pädagogischer Tag genutzt wird, an dem Fortbildungen stattfinden. Für viele Eltern stellt die Regelung jedoch eine Herausforderung dar, da sie arbeiten müssen, während ihre Kinder betreut werden müssen.
Die Bedeutung des Buß- und Bettags als Tag der Besinnung und Neuorientierung bleibt ungeachtet der veränderten Feiertagsregelung bestehen. Die Evangelische Kirche betont die gesellschaftliche Relevanz des Tages, an dem über individuelle und gesellschaftliche Fehlentwicklungen nachgedacht werden soll. Themen wie Fremdenhass, Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit stehen dabei im Fokus. Wie das Sonntagsblatt (Sonntagsblatt, 22.11.2023) berichtet, wurde der Buß- und Bettag ursprünglich aus aktuellen Anlässen wie Kriegen oder Naturkatastrophen ausgerufen. Im 19. Jahrhundert einigte man sich auf einen gemeinsamen Termin, den Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag.
Für evangelische Arbeitnehmer besteht die Möglichkeit, sich am Buß- und Bettag unter Verzicht auf Lohnfortzahlung freistellen zu lassen. Die Augsburger Allgemeine (Augsburger Allgemeine, 16.11.2024) erklärt, dass dies im Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage verankert ist. In Bayern gilt zudem ein Tanzverbot von 2 Uhr morgens bis Mitternacht.
Der Buß- und Bettag bleibt somit ein Tag mit komplexen Regelungen und unterschiedlichen Auswirkungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Während Schüler die schulfreie Zeit genießen können, stehen Eltern vor der Herausforderung der Kinderbetreuung. Für die evangelische Kirche bleibt der Tag ein wichtiger Anlass zur Besinnung und zum gesellschaftlichen Engagement.