17.11.2024
Rekordzahl an Einbürgerungen in Deutschland 2023

Einbürgerungen in Deutschland: Syrische Staatsangehörige dominieren

Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg erfahren. Wie die Zeit (Zeit Online, 17.11.2024) berichtet, ist dieser Trend besonders in Niedersachsen zu beobachten. Dort erhielten zwischen 2019 und 2023 über 60.000 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft. Allein im Jahr 2023 wurden fast 17.000 Einbürgerungen verzeichnet, im Vergleich zu knapp 11.000 im Jahr 2019.

Besonders auffällig ist der hohe Anteil syrischer Staatsangehöriger unter den Eingebürgerten. Wie die dpa Niedersachsen (Zeit Online, 17.11.2024) meldet, stammten im Jahr 2023 rund 45 Prozent der Neubürger aus Syrien (7.615 von 16.868). Dieser Wert steht im starken Kontrast zu 2019, als lediglich 8 Prozent der Eingebürgerten syrischer Herkunft waren. Im selben Jahr, kurz vor dem Brexit, entschieden sich überdurchschnittlich viele Briten für die deutsche Staatsbürgerschaft (rund 2.200).

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist der wachsende Anteil von Minderjährigen unter den Eingebürgerten. Während 2019 noch 13 Prozent der Eingebürgerten Kinder und Jugendliche waren (1.456 Fälle), stieg dieser Anteil 2023 auf 28 Prozent (4.751 Fälle). Unter den eingebürgerten Syrern war der Anteil Minderjähriger mit 35 Prozent sogar noch höher.

Im Jahr 2023 waren 55 Prozent der Eingebürgerten Männer und Jungen. Bis 2021 war das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ausgeglichener, in einigen Jahren wurden sogar mehr Frauen eingebürgert.

Die Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen zeigen auch, dass rund 22.000 der in den Jahren 2022 und 2023 eingebürgerten Erwachsenen im kommenden Jahr erstmals an der Bundestagswahl teilnehmen dürfen.

Auch bundesweit wurden 2023 so viele Menschen eingebürgert wie noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 2000. Die Süddeutsche Zeitung (Süddeutsche Zeitung, 28.05.2024) berichtete von gut 200.000 Einbürgerungen, ein Anstieg von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als ein Drittel der Neubürger stammte aus Syrien. Das Statistische Bundesamt (Destatis, 28.05.2024) bestätigte diese Zahlen und führte den Anstieg unter anderem auf die hohe Zuwanderung syrischer Schutzsuchender in den Jahren 2014 bis 2016 zurück, die nun die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen.

Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ, 28.05.2024) betonte ebenfalls den Zusammenhang zwischen den Einbürgerungen und der Flüchtlingswelle der Jahre 2015/2016. Auch t-online (t-online, 28.05.2024) berichtete über den Rekordwert an Einbürgerungen und den hohen Anteil syrischer Staatsangehöriger.

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