Der Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023 markierte einen Wendepunkt für Israel. Der darauffolgende Krieg im Gazastreifen und die Eskalation im Libanon haben tiefe Spuren in der israelischen Gesellschaft und Wirtschaft hinterlassen. Während frühere Konflikte meist nur Tage oder Wochen dauerten, hält die aktuelle Situation nun schon über ein Jahr an. Wie die F.A.Z. berichtet, stellt diese anhaltende Belastung eine beispiellose Herausforderung für die israelische Wirtschaft dar.
Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges waren von Beginn an spürbar. Hunderttausende Reservisten wurden eingezogen und mussten ihre Arbeitsstellen verlassen, was zu Arbeitskräftemangel in vielen Branchen führte. Teile des Landes wurden durch Raketenangriffe und die Angst vor Terroranschlägen praktisch unbewohnbar, was den Tourismus und den Konsum stark beeinträchtigte. Internationale Flugverbindungen wurden gestrichen und Lieferketten unterbrochen, was den Außenhandel erschwerte.
Trotz dieser massiven Belastungen hat sich die israelische Wirtschaft als widerstandsfähig erwiesen. Wie die Deutsche Welle berichtet, erholten sich einige Sektoren bereits im Frühjahr 2024 von dem Schock. Der Arbeitsmarkt stabilisierte sich, und die Konsumausgaben zogen wieder an.
Besonders stark betroffen war und ist der Hightech-Sektor, der als das Aushängeschild der israelischen Wirtschaft gilt. Wie Israelnetz berichtet, hat der Krieg zu einem deutlichen Rückgang der Investitionen in Start-ups geführt. Viele Unternehmen klagen über den Verlust von Arbeitskräften und die Verunsicherung der Investoren.
Auch der Bausektor leidet unter den Folgen des Krieges. Der DW berichtet von einem massiven Einbruch im Wohnungsbau, der vor allem auf den Wegfall palästinensischer Arbeitskräfte aus dem Westjordanland zurückzuführen ist.
Die israelische Regierung hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu stützen. Dazu gehören staatliche Hilfsprogramme für Unternehmen, Investitionen in die Infrastruktur und die Erhöhung der Verteidigungsausgaben.
Die hohen Verteidigungsausgaben belasten jedoch den Staatshaushalt. Wie die Deutsche Welle berichtet, erwartet Israel für 2024 ein Haushaltsdefizit von 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Um die steigenden Ausgaben zu finanzieren, plant die Regierung, die Steuern zu erhöhen und neue Schulden aufzunehmen.
Die Aussichten für die israelische Wirtschaft bleiben ungewiss. Die andauernde Sicherheitslage und die politische Instabilität im Land dämpfen die Investitionsbereitschaft und bremsen das Wirtschaftswachstum.
Viele Experten sind jedoch optimistisch, dass sich die israelische Wirtschaft nach dem Ende des Krieges schnell erholen wird. Das Land verfügt über eine dynamische und innovative Wirtschaft, die in der Vergangenheit immer wieder ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt hat.
