Die Frage nach der Vaterschaft der acht Wolfswelpen, die im Frühjahr überraschend im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie zur Welt kamen, lässt sich weiterhin nicht mit letzter Sicherheit beantworten. Wie die "Zeit" am 4. Oktober 2024 berichtete, erhärtet sich jedoch eine Spur, die zu einem ehemaligen Rudelmitglied führt, das möglicherweise doch kein Weibchen ist.
Mutter Leyla hatte den Wolfsnachwuchs Ende April zur Welt gebracht – zur Überraschung des Wildpark-Teams. Denn in dem Rudel lebten – so dachte man – ausschließlich Weibchen und der Rüde Romulus, der aber nicht der Vater sein konnte, da er bereits doppelt sterilisiert war.
Also blieben die drei Wölfe als Kandidaten übrig, die im vergangenen Jahr in dem Gehege geboren wurden: Hilde, Cleo und Käthchen. Das Problem: Alle drei galten als Weibchen.
Bei einer kürzlich vorgenommenen medizinischen Routinemaßnahme, bei der die Jungtiere und auch andere Mitglieder des Rudels geimpft, sterilisiert und gegen Würmer behandelt wurden, nutzte das Wildpark-Team die Gelegenheit, um das Geschlecht der drei jungen Wölfe genauer zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass Hilde und Cleo tatsächlich Weibchen sind.
Damit erhärtet sich die Vermutung, dass Käthchen, das im März als vermeintliches Weibchen an einen Wildpark bei Hamburg weitervermittelt worden war, der Vater der acht Welpen sein könnte. Wildpark-Biologin Marion Ebel hatte die Kollegen in Norddeutschland bereits nach der Geburt der acht Welpen informiert, dass ihre „Käthe vielleicht ein Karlchen ist“. Den endgültigen Beweis wird es allerdings erst geben, wenn das dortige Wildpark-Team bei einer ähnlichen Untersuchung noch einmal das Geschlecht des Tieres bestimmt.
Drei der acht Hanauer Wolfswelpen aus diesem Jahr sind Rüden, die nun von einer Tierärztin kastriert wurden. Damit dürfte eine ähnliche Überraschung wie im vergangenen April künftig ausgeschlossen sein, da in dem Rudel jetzt ausschließlich Weibchen oder kastrierte Rüden leben. Ein Paar aus dem jüngsten Wurf wird sich im nächsten Jahr aus Hanau verabschieden: Die beiden Tiere werden an den Zoo in Neuwied (Rheinland-Pfalz) abgegeben.
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