October 4, 2024
Öffentliche Debatte über geplante Verwertungsanlage für schwach radioaktive Abfälle in Fessenheim

Die geplante Verwertungsanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott am Standort des ehemaligen elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim ist Gegenstand einer öffentlichen Debatte, die aufgrund der Grenznähe auch Deutschland betrifft.

Wie die Nationale Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) in Paris mitteilte, beginnt die Bürgerbeteiligung am 10. Oktober und dauert bis zum 7. Februar. Es werden auch deutschsprachige Unterlagen zur Verfügung gestellt. Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF ist seit längerem umstritten, wie Zeit Online berichtet. Die baden-württembergische Landesregierung sieht mehrere Gründe, die gegen die Errichtung einer solchen Anlage in Fessenheim sprechen. Die Entscheidung über die Verwertungsanlage liegt jedoch letztlich bei Frankreich.

EDF plant, die Schrottverwertungsanlage ("Technocentre") im Jahr 2031 auf einem bisher ungenutzten Gelände in Fessenheim in Betrieb zu nehmen. Laut CNDP wäre es das erste Projekt zur Verwertung von sehr schwach radioaktiven Abfällen in Frankreich. Das Vorhaben wird auf beiden Seiten des Rheins von Umweltschützern kritisiert, die Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen befürchten.

Das Atomkraftwerk Fessenheim, südöstlich von Colmar und unweit der deutschen Grenze gelegen, wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. Die Anlage war in Deutschland wegen Sicherheitsbedenken jahrelang umstritten. Zum Rückbau des Atomkraftwerks gab es bereits eine öffentliche Debatte, an der sich auch das baden-württembergische Umweltministerium beteiligte. Der Rückbau soll voraussichtlich 2026 beginnen.

Die CNDP, eine unabhängige Behörde, betont, dass Frankreich jeder Person das Recht einräumt, über Großprojekte, die sich auf die Umwelt oder das Lebensumfeld auswirken, informiert zu werden und an der Entscheidungsfindung mitzuwirken.

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