Der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte an den Schulen in Nordrhein-Westfalen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Wie die Zeit (Zeit Online, 25.10.2024) unter Berufung auf die dpa berichtet, lag dieser Anteil im Schuljahr 2023/24 bei 43 Prozent. Das entspricht mehr als einer Million Kindern und Jugendlichen bei insgesamt rund 2,5 Millionen Schülern an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im Bundesland.
Dieser Anstieg setzt einen Trend fort, der bereits seit mehreren Jahren zu beobachten ist. So lag der Anteil im Schuljahr 2018/19 noch bei knapp 37 Prozent, wie die dpa meldet. Besonders stark vertreten sind Schüler mit Migrationsgeschichte an Grundschulen, wo sie rund 31 Prozent der Schülerschaft ausmachen.
Die Verteilung der Schüler mit Migrationsgeschichte über das Bundesland ist ungleichmäßig. Die Städte Wuppertal (58,6 Prozent), Duisburg (58,3 Prozent) und Gelsenkirchen (57,7 Prozent) verzeichnen die höchsten Anteile. Demgegenüber liegen die Kreise Coesfeld (22,8 Prozent), Borken (26,8 Prozent) und Euskirchen (26,8 Prozent) deutlich darunter. Ähnliche regionale Unterschiede wurden auch in den Vorjahren beobachtet, wie beispielsweise eine Meldung von IT.NRW aus dem Jahr 2022 zeigt (IT.NRW, 29.07.2022).
Die Definition von "Migrationsgeschichte" in der Schulstatistik umfasst mehrere Kriterien. Als Personen mit Migrationsgeschichte gelten Schüler, die selbst im Ausland geboren und nach Deutschland eingewandert sind. Ebenso zählen dazu Schüler, bei denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert ist. Auch Kinder, deren Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch ist, fallen unter diese Definition. Die Staatsangehörigkeit der Schüler spielt dabei keine Rolle.
Die steigende Zahl von Schülern mit Migrationsgeschichte stellt die Schulen vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. Die Integration von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen erfordert gezielte Fördermaßnahmen und interkulturelle Kompetenz. Gleichzeitig bereichert die Vielfalt der Schülerschaft das Schulleben und trägt zur gesellschaftlichen Integration bei. Wie News4teachers berichtet (News4teachers, 08.09.2023), lag der Anteil der Schüler mit Zuwanderungsgeschichte im Schuljahr 2022/23 bei 41,8 Prozent, wobei die Hauptschulen mit 65,1 Prozent den höchsten Anteil verzeichneten.
Die Entwicklung des Anteils von Schülern mit Migrationsgeschichte an den Schulen in NRW wird auch in den kommenden Jahren von Interesse sein. Die fortschreitende Globalisierung und die demografischen Veränderungen in Deutschland lassen erwarten, dass die Vielfalt in den Klassenzimmern weiter zunehmen wird. Dies unterstreicht die Bedeutung von integrativen Schulkonzepten und der Förderung interkultureller Kompetenzen.
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