29.11.2024
Jenner Abschied Vom Schnee Neue Wege Für Berchtesgadens Tourismus

Jenner: Ende des alpinen Skibetriebs und neue Wege für den Tourismus in Berchtesgaden

Das Skigebiet Jenner bei Berchtesgaden stellt den alpinen Skibetrieb ein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sind die zunehmend schneearmen Winter, selbst in höheren Lagen der Alpen, der Grund für diese Entscheidung. Schon Ende November, kurz vor dem traditionellen Saisonstart, präsentieren sich die Hänge des 1800 Meter hohen Berges grün-braun, mit nur vereinzelten Schneeresten auf den umliegenden Gipfeln.

Diese Entwicklung stellt die Region vor große Herausforderungen, eröffnet aber gleichzeitig Möglichkeiten für eine Neuausrichtung. Hoteliers wie Franz Christian Brandner vom Alpensport-Hotel Seimler verlieren mit dem Jenner ein wichtiges Argument für den Wintertourismus. Die Abendzeitung München zitiert Brandner und berichtet, dass besonders dänische Gäste, die über Reiseveranstalter buchten, zum Skifahren nach Berchtesgaden kamen. Der Jenner bot ideale Pisten für Anfänger und Fortgeschrittene. Kleinere Skigebiete in der Umgebung wie Roßfeld, Hochschwarzeck oder Götschen bleiben zwar attraktiv, können den Jenner jedoch nicht vollständig kompensieren.

Die Abendzeitung München berichtet weiter, dass Brandner die Zukunft des Wintertourismus in Berchtesgaden ohne den Jenner, insbesondere in der Nebensaison, mit Sorge betrachtet. Die bisherigen Angebote für ausländische Skifahrer lassen sich nicht ohne Weiteres ersetzen.

Die Tourismusregion Berchtesgaden arbeitet, laut Abendzeitung München, an einer neuen Strategie. Der Jenner soll als ganzjährig attraktiver Erlebnisberg positioniert werden. Neue Angebote und Veranstaltungen sollen die Nebensaison beleben. Die Zusammenarbeit mit Hoteliers und Gastronomen wird intensiviert, um spezielle Pakete zu schnüren. Die Region setzt weiterhin auf die landschaftliche Schönheit und die kleineren Skigebiete, um Familien und Skianfänger anzulocken.

Die Schließung des Jenner-Skigebiets steht nicht allein. Wie Nordbayern.de berichtet, musste bereits ein Skigebiet am Wachtberg in Österreich nach 25 Jahren aufgeben. Auch in den französischen Alpen wurde ein Skigebiet wegen der kürzer werdenden Saison geschlossen. Eine Studie in "Nature Climate Change" prognostiziert, dass bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius über 50 Prozent der Skigebiete in Europa ohne künstliche Beschneiung mit Schneemangel konfrontiert sein werden.

Berchtesgaden steht exemplarisch für die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintertourismus. Die Region muss sich an die neuen Gegebenheiten anpassen und alternative Wege finden, um Gäste zu gewinnen. Die Entwicklung neuer Angebote und die Fokussierung auf den Jenner als Ganzjahresdestination könnten helfen, die Herausforderungen zu bewältigen und neue Chancen zu eröffnen.

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