Joaquin Phoenix, bekannt für seine außergewöhnlichen Rollen und seine zurückhaltende Art, zeigt sich im Interview überraschend offen und humorvoll. Der Oscar-prämierte Schauspieler, der in "Joker: Folie à Deux" erneut in die Rolle des ikonischen Antagonisten schlüpft, sprach über die Herausforderungen des Films, die Zusammenarbeit mit Lady Gaga und seine Abneigung gegen das klassische Hollywood-Rampenlicht.
Dass Phoenix nicht immer begeistert auf Pressetermine reagiert, ist bekannt. So verließ er bei den Filmfestspielen in Venedig die Premiere seines neuen Films "Joker: Folie à Deux" bereits nach wenigen Minuten, um dem Trubel zu entgehen. Auch die Standing Ovations quittierte er mit einem schnellen Abgang zugunsten einer Zigarette. Umso überraschender zeigte sich der Schauspieler beim Interview-Termin in London. Gut gelaunt und offen stand er Rede und Antwort - zumindest nachdem ihm eine Assistentin einen Pullover in das kühle Hotelzimmer gebracht hatte.
In "Joker: Folie à Deux", der Fortsetzung des düsteren DC-Dramas, steht Phoenix erneut als Arthur Fleck alias Joker vor der Kamera. Diesmal wird er von Lady Gaga als Harley Quinn begleitet, was den Film zu einem Musical werden lässt. Eine Entscheidung, die Phoenix laut eigener Aussage zunächst irritierte, die er aber letztendlich für richtig hält: "Es fühlte sich zunächst falsch an, aber es passte einfach zu der Geschichte", erklärte er im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Die musikalische Untermalung verleihe dem Film eine zusätzliche Ebene der Intensität und unterstreiche die emotionale Achterbahnfahrt der Charaktere.
Besonders die Zusammenarbeit mit Lady Gaga stellte für Phoenix eine neue Erfahrung dar. Die Sängerin und Schauspielerin, bekannt für ihre extravagante Bühnenpräsenz, flößte ihm nach eigener Aussage sogar ein wenig Angst ein: "Lady Gaga machte mich unglaublich nervös", gestand er der FAZ. Ihre Energie und ihr Talent hätten ihn jedoch gleichzeitig inspiriert und zu Höchstleistungen angespornt. Das Ergebnis ist eine explosive Dynamik zwischen den beiden Figuren, die den Wahnsinn des Jokers und die toxische Beziehung zu Harley Quinn auf ein neues Level hebt.
Trotz seines Erfolges in Hollywood bleibt Joaquin Phoenix seiner zurückhaltenden Natur treu. Politische Statements oder Einblicke in sein Privatleben sind von ihm nicht zu erwarten. Auch zu seinem kurzfristigen Ausstieg aus einem Filmprojekt von Todd Haynes schwieg er sich aus. Stattdessen konzentriert sich Phoenix auf seine Arbeit und die Darstellung komplexer Charaktere, die ihn immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Mit "Joker: Folie à Deux" beweist er einmal mehr, dass er zu den vielseitigsten und spannendsten Schauspielern unserer Zeit gehört - auch wenn er selbst das Rampenlicht scheut.
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